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Corona: Einzelne Impfdosis verringert Infektionsrisiko um 65 Prozent

12:56
23.04.2021
Schon die erste Impfdosis reduziert das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus um etwa zwei Drittel. Das geht aus einer großangelegten Studie der Universität Oxford in Kooperation mit der britischen Statistikbehörde ONS und dem Gesundheitsministerium des Landes hervor. Unabhängig vom Impfstoff - Biontech/Pfizer oder Astrazeneca - sank das Risiko für eine Coronavirus-Infektion drei Wochen nach der Impfung demnach um 65 Prozent, wie die Universität am Freitag mitteilte.

Die Zahl symptomatischer Infektionen, also Covid-19-Erkrankungen, ging demnach sogar um 72 Prozent zurück. Für die noch nicht in einem Fachblatt veröffentlichte Studie wurden die Testergebnisse von rund 370 000 Menschen aus der Zeit zwischen dem 1. Dezember und dem 3. April berücksichtigt. Beide Impfstoffe erwiesen sich dabei als genauso effektiv gegen die britische Variante B.1.1.7 wie gegen den ursprünglich kursierenden Typ. Auch abhängig von Alter oder Gesundheitszustand der Menschen veränderte sich die Wirksamkeit der Impfstoffe nicht.

Die bereits mit der ersten Dosis erreichte Schutzwirkung stütze die Entscheidung, den Abstand zwischen der ersten und zweiten Dosis auf zwölf Wochen auszudehnen, sagte Koen Pouwels, einer der beteiligten Wissenschaftler der Universität Oxford. Die neue Analyse lege jedoch auch nahe, dass Geimpfte eine Infektion weiter - in beschränktem Maße - weitergeben könnten. Das gehe daraus hervor, dass die Zahl asymptomatischer Fälle nicht in gleichem Maße vermindert wird wie die Zahl der Krankheitsfälle. «Das unterstreicht die Notwendigkeit für jeden, die Regeln weiter zu befolgen, um das Risiko von Ansteckungen zu minimieren», so Pouwels.

(dpa)

Orban kündigt weitgehende Öffnungen des Lebens für Geimpfte an

12:07
23.04.2021
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat weitgehende Öffnungen des Lebens für all jene Bürger angekündigt, die zumindest eine Impfung gegen Covid-19 erhalten haben. «Mitte nächster Woche werden wir bei vier Millionen (Erst-) Impfungen stehen», sagte der rechtsnationale Politiker am Freitag im staatlichen Radio. «Dann werden wir einen breiten Kreis von Dienstleistungen jenen zugänglich machen, die über einen Immunpass verfügen.»

Inhaber dieses Dokuments könnten dann wieder Theater, Kinos, Tiergärten, Wildparks, Zirkusse, Museen, Sportveranstaltungen und Fitness-Studios besuchen. Auch könnten sie in Hotels übernachten und die Innenräume von Gaststätten aufsuchen, sagte Orban. Einen Immunpass erhält in Ungarn jeder, der eine erste Impfung gegen Covid-19 erhalten hat. Fast alle in Ungarn eingesetzten Impfstoffe beruhen darauf, dass jeweils zwei Dosen verabreicht werden.

Der Ausweis im Scheckkarten-Format enthält keine Angaben darüber, mit welchem Impfstoff sein Inhaber geimpft wurde. Er beinhaltet neben Namen, Pass- und Personalausweisnummer lediglich das Gültigkeitsdatum. Dieses bemisst sich daran, dass die Wirksamkeit der Impfungen mit sechs Monaten veranschlagt wird. Geimpfte können ihre Kinder, die derzeit nicht geimpft werden können, zu den künftig zulässigen Veranstaltungen und Aktivitäten mitnehmen. Mit den geplanten Öffnungen genießen Inhaber des Dokuments erstmals Vorteile gegenüber nicht geimpften Mitbürgern.

Das EU-Land Ungarn macht bei den Impfungen gute Fortschritte, weil es neben den westlichen auch russische und chinesische Impfstoffe verwendet, die in der EU noch nicht zugelassen sind. Bislang erhielte etwas mehr als 3,5 Millionen Ungarn eine erste Impfung, knapp 1,5 Millionen sind bereits vollständig immunisiert. In Ungarn leben knapp zehn Millionen Menschen.

(dpa)

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