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RKI-Vizechef: Appell zu Solidarität mit noch ungeimpften Gruppen

09:25
23.04.2021
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat in der dritten Corona-Welle zu Solidarität mit den noch ungeimpften jüngeren Gruppen in der Bevölkerung aufgerufen. Viele jüngere Menschen hätten sich in der Pandemie stark eingeschränkt und so gefährdete Ältere und Risikopatienten geschützt, sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade am Freitag in Berlin. «Wir müssen uns bitte noch weiter einschränken, damit auch diese Personen eine Chance haben, sich impfen zu lassen, bevor das Virus sie erwischt.» Auch für die Jüngeren und Gesunden sei das Virus nicht harmlos. Auch sie könnten schwere Verläufe erleiden; zudem drohten Langzeitfolgen (Long Covid).

Zur aktuellen Lage sagte Schaade: «Die Fallzahlen scheinen im Moment nicht mehr so rasant anzusteigen.» Sie seien aber immer noch auf zu hohem Niveau. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz habe sich auf einem hohen Niveau eingependelt. Der Effekt könne mit geringerer Mobilität über Ostern zu tun haben, viele Menschen seien den Daten zufolge nicht verreist.

«Damit haben Sie alle das Virus etwas gebremst», sagte Schaade. Inzwischen habe die Mobilität aber wieder zugenommen, es bestehe durchaus die Gefahr eines Wiederanstiegs der Fallzahlen. «Für Entwarnung ist es also zu früh.» Pro Woche stürben in Deutschland 1000 Menschen an Covid-19. In den Krankenhäusern stiegen die Zahlen vor allem bei den 35- bis 59-Jährigen.

Nach Zahlen vom Freitag haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem RKI binnen eines Tages 27 543 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Am Freitag vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 25 831 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner lag laut RKI am Freitagmorgen bundesweit bei 164,0 (Vortag: 161,1).

(dpa)

DOSB-Chef warnt vor Milliarden-Schäden für Sport durch Corona-Krise

09:24
23.04.2021
DOSB-Präsident Alfons Hörmann warnt wegen der Corona-Beschränkungen für den Sport vor enormen finanziellen Einbußen für die Vereine und Verbände. Mehrere Analysen hätten gezeigt, «dass sich die Schäden im Sport hochgerechnet auf das ganze Land zwischenzeitlich im Bereich von mehreren Milliarden bewegen werden», sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbunds der «Welt» (Freitag). Begründet liege dies zum einen im Rückgang von mehr als einer Million Vereinsmitgliedern während der Pandemie. Zudem habe der Sport laut einer nationalen Spendenanalyse «mit einem Rückgang von 60 Millionen Euro die größten Einbußen verzeichnet», sagte Hörmann.

Der Ausstieg vieler Mitglieder, die wegen des Fehlens von Angeboten vor allem die großen Vereine verlassen, und auch der erzwungene Abschied vieler regionaler Förderer belaste die Sportlandschaft schwer. «Zwei Drittel unserer 100 Mitgliedsorganisationen sind nicht sicher, ob sie in einem Jahr noch eine wirklich stabile Existenzgrundlage haben», sagte Hörmann.

Der 60-Jährige erneuerte seinen Appell für differenziertere Öffnungsschritte für den Sport. «Wir sind an vielen Stellen in eine gewisse Sippenhaft genommen worden im Sinne der konsequenten Kontaktreduzierung. Dabei könnte der Sport ein sehr wertvoller Teil der Lösung sein», sagte Hörmann. Vor allem bei kontaktlosem Sport im Freien habe sich der DOSB «weit offensivere Lösungen gewünscht».

Die von Samstag an geltende bundesweite Corona-Notbremse hatten der Dachverband wie auch der Deutsche Fußball-Bund als Schritt in die falsche Richtung kritisiert. Hörmann fürchtet durch die anhaltenden Beschränkungen schwerwiegende Konsequenzen für die Gesundheit der Deutschen. «Wohl noch nie haben Kinder in unserem Land so ungesund und bewegungslos gelebt wie in den vergangenen zwölf Monaten. Das wird langfristig fatale Folgen haben», sagte er.

(dpa)

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