Letztes Update:
20210323154712

Politikwissenschaftlerin kritisiert Kommunikation der Corona-Regeln

15:02
23.03.2021
Die Politikwissenschaftlerin Ursula Münch kritisiert die Kommunikation der neuen Corona-Regeln. „Die Beschlüsse wurden nur sehr unpräzise formuliert“, sagte die Direktorin der Akademie für Politische Bildung im bayerischen Tutzing der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Mittwoch). „Ich habe den Eindruck, dass kein Mensch weiß, was mit der 'Ruhepause' über Ostern genau gemeint ist“. Es sei ärgerlich, dass die Menschen zum genaueren Verständnis erst „Textgenese betreiben“ und zusätzlich recherchieren müssten. Aus Münchs Sicht erwarten die Bürger eindeutige Vorgaben und eine klare politische Führung.
Bund und Länder hatten in der Nacht auf Dienstag unter anderem eine „erweiterte Ruhezeit“ zu Ostern beschlossen. Der Gründonnerstag (1. April) und der Karsamstag (3. April) sollen zu einmaligen Ruhetagen erklärt werden, so dass das Land vom 1. April bis zum Ostermontag am 5. April komplett herunterfährt. Zudem sollen mit einer sogenannten Notbremse Schutzregeln in einzelnen Städten und Kreise bei einer Inzidenz von mehr als 100 wieder verschärft werden.
Die Politikwissenschaftlerin kritisierte zudem, dass die bisherigen Maßnahmen der Regierung nicht evaluiert würden. „Wir sehen nach wie vor eine Politik, die nicht auf Evidenzen basiert, also auf nachweisbaren Zusammenhängen. Es ist ein Stochern im Nebel“, sagte Münch.

epd

Enttäuschung bei DOSB und DFB

14:10
23.03.2021
Die Spitzen des deutschen Sports haben enttäuscht auf die Lockdown-Verlängerung durch die Politik reagiert. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) sowie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) äußerten hinsichtlich des Amateurbereichs ihr Bedauern über die Beschlüsse nach den Beratungen von Bund und Ländern, bei denen der Sport gar nicht erst erwähnt wurde.
"Die aktuelle Beschlusslage stellt auch für den gesamten Sport nochmals einen herben Rückschlag dar. Nach ersten wichtigen Öffnungsschritten wird nun der gesamte Vereinssport erneut zur Bewegungslosigkeit verdammt", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann: "Das tut richtig weh und wird die schon jetzt deutlich erkennbaren Schäden im gesamten Sportsystem nun von Woche zu Woche nochmals weiter erhöhen."
Ähnlich sieht es die DFB-Chefetage. "Es ist enttäuschend, dass der organisierte Amateursport bei den jetzt getroffenen Bund-Länder-Beschlüssen mit keiner Silbe erwähnt wird", sagten Präsident Fritz Keller und sein für die Amateure zuständiger Vize Rainer Koch in einer gemeinsamen Stellungnahme: "Bei aller gebotenen Vorsicht angesichts steigender Infektionszahlen bedauern wir es sehr, dass abermals Verbote im Mittelpunkt stehen und nicht Lösungen, die Wege bieten, angemessen mit der Pandemie umzugehen."
Nach der Entscheidung der Politik bleibt es beim Status Quo, der faktisch aber aufgrund der Koppelung an die Inzidenz-Werte immer weitere Beschränkungen mit sich bringt. Schließlich steigen die Zahlen stetig an. Am Dienstag lag der bundesweite Wert bei 108,1. Nur bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 dürfen bis zu zehn Personen in kleinen Gruppen unter freiem Himmel Sport treiben. Einen solchen Wert weisen nur noch die wenigsten Landkreise und Städte auf.

SID

Möchten Sie Inhalte von Drittanbietern wie Facebook oder Instagram entdecken?
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
nachladen