Geklärt hat sich mit Kerbeshians Abgang eine andere Sorge der heutigen Gäste. Künftig muss kein überzähliger Kontingentspieler auf der Tribüne Platz nehmen. Mit Ausnahmekeeper Mac Carruth steht Straube sein Goalie damit dauerhaft zur Verfügung. War er nicht dabei, hatten die Füchse aber nicht minder gute Qualität. Mit Förderlizenzinhaber Tobias Ancicka ist einer der stärksten deutschen Nachwuchskeeper im Roster. Der vor gut einer Woche 20 Jahre alt gewordene gebürtige Heilbronner verpasste dabei kürzlich sein absolutes Karrierehighlight. Positiv auf Covid-19 getestet musste er die U-20-Weltmeisterschaft in Kanada sausen lassen, konnte so nicht an der Seite von Jan-Luca Schumacher und Tobias Stützle für Furore sorgen. Heute sitzt als Backup Eric Steffen auf der Lausitzer Bank.

Topscorer der Sachsen ist aktuell Rylan Schwartz. Der nach seiner DEL-Zeit bei den Fischtown Pinguins und den Nürnberg Ice Tigers (134 Spiele, 25 Tore, 29 Assists) für acht Spiele im schwedischen Stavanger aktive Offensivmann blüht in Weißwasser auf und kann sich vor allem seit einigen Wochen tatkräftiger Unterstützung sicher sein. Der Kanadier Andrew Clark kommt immer besser ins Rollen. Er, bei seinem letzten Team HC Innsbruck an der Seite von Kaufbeurens Überflieger John Lammers aktiv - und dort mit besserem Scoring aufwartend als er - ist einer, der Spiele im Alleingang entscheiden kann. Das war auch Kale Kerbeshian, der sich vor Wochenfrist zu den Frankfurter Löwen veränderte. Für die Tigers einige Tage zu früh, bereitete der Topscorer doch den Ausgleich der Löwen vor.

Aber obacht! Die Füchse sind tabellarisch zwar vorletzter im Klassement. Doch Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Mit einem Sieg würden die Schützlinge von Trainer Chris Straube, der das Amt des nach der 1:3-Niederlage gegen die Tigers im Januar von seinen Aufgaben entbundenen Corey Neilson übernommen hat, sogar an den Tigers vorbeiziehen. Und das trotz eigentlich desolater Voraussetzungen. Minus 30 weist das Torverhältnis der Jungs aus dem Landkreis Görlitz auf. Und das bei nur 128 Gegentreffern (im Vergleich dazu - die Tigers kassierten bei gleicher Anzahl von Spielen 141 Tore!). Das zeigt aber auch deutlich, wo der Lausitzer Schuh drückt: In der Offensive.

Servus Tigers-Fans, herzlich Willkommen zum heutigen Liveticker. In der DEL2 geht es weiterhin Schlag auf Schlag, nach der Järveläinen-Show am Sonntag beim 7:4-Sieg gegen Bietigheim und der 2:3-Overtime-Niederlage gegen die Löwen Frankfurt am Dienstag sind die Tigers heute zum dritten Mal in fünf Tagen im heimischen Tigerkäfig im Einsatz und empfangen um 20 Uhr die Lausitzer Füchse. Die Vorzeichen sind heute aber anders. Erstmals sind die Tigers das leicht favorisierte Team. 16 Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde beträgt der Rückstand auf die achtplatzierten Eispiraten Crimmitschau nur noch sieben Punkte. Das ist machbar. In diesem Sinne: LET'S GO TIGERS!!!!