Letztes Update:
20210730141002

Einreise nach Deutschland: Was man zum PCR-Test im Ausland wissen muss

12:42
30.07.2021
Die Bundesregierung will, dass Nichtgeimpfte einen negativen Corona-Test vorweisen müssen, wenn sie nach Deutschland einreisen. Wo man in den EU-Ländern PCR-Tests machen kann und wie viel sie kosten, erklären wir hier.

Stuttgart - Mitten in der bereits seit Wochen laufenden Reisezeit hat die Bundesregierung neue Einreiseregeln beschlossen. Nachdem auch in vielen anderen EU-Ländern die Coronazahlen ansteigen, sollen Nichtgeimpfte ab Sonntag, 1. August, bei der Einreise einen negativen Coronatest vorweisen – entweder durch einen Antigen- oder durch einen PCR-Test. Der dazu gehörige Beschluss des Bundeskabinetts stand am Freitagmittag allerdings noch aus.

Aus Virusvariantengebieten kommend, sollen dann auch zweifach Geimpfte einen negativen Coronatest mitbringen, in Hochinzidenz- und einfachen Risikogebieten ist dies nicht der Fall. Die Regelung soll bis zum Ende des Jahres gelten.

Den Coronatest muss man im Urlaubsland gemacht haben, denn bereits bei der Einreise wird stichprobenartig kontrolliert – egal ob man per Flugzeug, Auto oder Zug nach Deutschland kommt. Sowohl die Antigen- als auch die PCR-Tests müssen von den Urlaubern selbst bezahlt werden. Kinder unter zwölf Jahren müssen keine Tests vorweisen.

Wir zeigen in einer Übersicht, wo man in den beliebten Urlaubsländern in der EU PCR-Tests vornehmen lassen kann und was es kostet. Auf der Website des Europäischen Verbraucherzentrums Deutschland gibt es eine umfassende Liste mit weiteren europäischen Ländern und ihren Coronatest-Bestimmungen.

Frankreich
In Frankreich gelten einzelne Regionen als Risikogebiete, darunter die Insel Korsika. Touristen müssen Corona-Tests aus eigener Tasche bezahlen. Ein PCR-Test kostet 49 Euro, ein Antigen-Test 29 Euro. Das französische Gesundheitsministerium hat auf einer Karte alle Testzentren aufgelistet, die PCR-Tests anbieten (auf Französisch). In allen französischen Großstädten gibt es mobile Testzentren. Auch viele Kliniken haben Drive-In-Teststationen. Seit Mitte Juni dürfen Touristen auch in Apotheken Antigen-Tests vornehmen.

Griechenland
Griechenland ist als Ganzes als Risikogebiet geführt. In Griechenland gibt es Testzentren sowohl mobil als auch in Kliniken und an den Flughäfen. Die Preise für PCR- und Antigen-Tests variieren. Antigen-Tests kosten durchschnittlich zwischen 15 und 40 Euro, PCR-Tests zwischen 40 und 70 Euro. Eine Liste mit zahlreichen Testzentren, geordnet nach Orten, gibt es hier.

Italien
In Italien müssen Touristen für Coronatests zahlen. Dabei sind die Preise je nach Regionen unterschiedlich. Im Durchschnitt kostet ein Antigen-Test zwischen 20 und 50 Euro. Ein PCR-Test kostet 50 bis 120 Euro. Testzentren werden öffentlich und privat geführt, die einfachen Antigen-Tests gibt es auch in den meisten Apotheken im Land. Bis Ende September gibt es durch das Italienische Rote Kreuz die Möglichkeit, an zwölf Bahnhöfen im Land kostenlos testen zu lassen. Die Liste der Bahnhöfe ist hier abzurufen (auf Italienisch).

Kroatien
In Kroatien wird noch unterschieden zwischen Einwohnern und Touristen. Erstere können sich kostenlos testen lassen, Touristen dagegen müssen für ihre Tests bezahlen. Ein PCR-Test kostet 65 Euro, ein Antigen-Test 20 Euro. Hier finden sich Corona-Teststationen in Kroatien (auf Deutsch).

Niederlande
Die Niederlande ist als Hochinzidenzgebiet geführt. Die Testzentren in den Niederlanden testen im Juli und August kostenlos. Dieses Angebot gilt auch für Touristen. Näheres zu den Testzentren gibt es auf der Internetseite der niederländischen Regierung. Kommerzielle Anbieter haben oft schneller Testmöglichkeiten verfügbar, sie sind aber kostenpflichtig (auf Englisch).

Norwegen
In Norwegen müssen Touristen PCR-Tests selbst bezahlen. Die Stadt Oslo hat auf ihrer Website (auf Norwegisch) zusammengetragen, wo man in ihrem Stadtgebiet Tests machen kann.

Österreich
In Österreich gibt es sogenannte „Teststraßen“. Dort können auch Touristen kostenlos einen Antigen-Test durchführen lassen. Die Testergebnisse gibt es nach rund 15 Minuten. Auch in Apotheken werden landesweit nach Voranmeldung kostenlose Antigen-Schnelltests angeboten. PCR-Tests müssen aus eigener Tasche bezahlt werden. Hier gibt es eine Übersicht der Labore, die Corona-Tests anbieten, inklusive der Preise. Private Anbieter von Corona-Tests finden sich zum Beispiel am Flughafen in Wien. Ein PCR-Test kostet hier 69 Euro (für Kinder bis 18 Jahre 49 Euro). Für einen Antigentest sind 25 Euro zu bezahlen (für Kinder bis 18 Jahre 15 Euro).

Portugal
In Portugal variieren die Preise für Corona-Tests je nach Labor und Klinik. Im Durchschnitt liegen die Kosten bei PCR-Test bei mindestens 100 Euro. Antigen-Schnelltest gibt es zwischen 25 bis 40 Euro. Sogenannte serologische Tests kosten zwischen 80 bis 100 Euro. Alle Flughäfen nehmen Tests vor. Eine Liste findet sich hier. Ansonsten lassen sich Coronatest-Möglichkeiten über die Website des portugiesischen Gesundheitsministeriums finden. Dort kann man seine Region und Stadt eingeben und bekommt Teststationen angezeigt.

Slowenien
In Slowenien muss für Corona-Tests bezahlt werden. Die Preise variieren von knapp 70 bis 115 Euro. Antigen-Tests gibt es meistens ab 10 Euro. Diese komplette Übersicht (auf Englisch) zeigt Testzentren und Preise, die Touristen unter anderem auch für PCR-Tests in Slowenien aufbringen müssen.

Spanien
Spanien ist ein Hochinzidenzgebiet. In Spanien sind Corona-Tests nur dann kostenlos, wenn kürzlich Kontakt zu einer infizierten Person bestand oder Corona-Symptome bestehen. Dann kann der Test in einem öffentlichen medizinischen Zentrum gemacht werden. Sonst müssen Touristen für Corona-Tests zahlen. Die Tests werden von privaten Labors durchgeführt, daher variieren die Preise sehr. Für einen Antigen-Test müssen im Durchschnitt etwa 50 Euro bezahlt werden. Einen PCR-Test gibt es für unter 100 Euro. Die heimische Fluggesellschaft Vueling bietet Antigen-Tests für 35 Euro an (Resultat in 6 bis 12 Stunden). PCR-Tests gibt es bei Vueling für 85 Euro (Resultat in 24 bis 48 Stunden). Auf dieser Webseite kann man ein Testzentrum in seiner Nähe finden (auf Spanisch).

Zypern
In Zypern kann man sich unter anderem am Flughafen von Larnaka testen lassen. Informationen hierzu gibt es auf der Website des Flughafens. Auf einer anderen Seite findet sich eine Übersicht über weitere private Testlabore. Die Tests dort muss man als Tourist aber selbst bezahlen.+

Mehrere Länder geben ungenutzte Impfdosen an Bund zurück

11:49
30.07.2021
Es ist genug Impfstoff vorhanden, so dass jeder, der sich impfen lassen will, es auch zeitnah tun kann. Offenbar sind die Lagerbestände inzwischen so groß, dass es Retouren gibt.

Hamburg/Berlin - Vor dem Hintergrund einer nachlassenden Impfnachfrage geben erste Bundesländer ungenutzte Impfdosen an den Bund zurück. So wollen Hamburg und Berlin Zehntausende Impfdosen zurückführen. Andere Bundesländer prüfen noch oder beabsichtigen dies derzeit nicht.

In einem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, hatte das Bundesgesundheitsministerium den Ländern die Möglichkeit eröffnet, "Impfstoffdosen, die in der nationalen Impfkampagne nicht mehr zum Einsatz kommen und deren Lagerhaltung eine Weitergabe an Drittstaaten im Rahmen von Spenden zulassen", an das zentrale Lager des Bundes zurückzugeben.

Die Impfstoffe sollten noch mindestens zwei Monate haltbar sein. Impfstoff aus Arztpraxen sowie von Betriebsärzten soll nicht an den Bund zurückgeführt werden. Als erstes sollen Covid-19-Vakzine von Astrazeneca und Johnson & Johnson an den Bund zurückgehen, die in Verteilzentren gelagert und diese seit Lieferung durch den Bund nicht verlassen haben. "Nur so kann die pharmazeutische Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der Covid-19-Impfstoffe unter Einhaltung der erforderlichen Lagerungs- und Transportbedingungen sichergestellt werden", heißt es in dem Schreiben.

"Hamburg wird von dieser Möglichkeit Gebrauch machen", sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich, der Deutschen Presse-Agentur. Es gehe um einen Lagerbestand von rund 6000 Fläschchen mit rund 60.000 Dosen des Impfstoffs von Astrazeneca. "Dieser Impfstoff ist noch mindestens drei Monate haltbar." Auch beim Vakzin von Johnson & Johnson gebe es einen Lagerbestand. "Hiervon haben wir gegenwärtig etwa 24.000 Dosen vorrätig." Das Mittel werde aber bei den mobilen Impfaktionen - etwa in Jobcentern - eingesetzt.

Diese Bundesländer wollen Impfstoff zurückgeben 

Berlin will bis zu 62.400 Impfdosen an den Bund zurückgeben, hieß es aus der Gesundheitsverwaltung. Demnach handelt es sich um den aktuellen Lagerbestand des Vakzins von Astrazeneca, der noch mehrere Monate haltbar ist.

Auch Niedersachsen hält Impfstoffretouren an den Bund für wahrscheinlich. Es sei aber noch nicht absehbar, wie viele Impfdosen zurückgegeben werden, sagte eine Sprecher des Gesundheitsministeriums der dpa in Hannover. Dass es sich dabei vor allem um Dosen des Vakzins von Astrazeneca gehe, liege nahe.

Die Gesundheitsministerien in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein prüfen Sprechern zufolge noch eine Rückgabe von Impfdosen. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Baden-Württemberg teilte mit, dass das Land rund 4000 Dosen Astrazeneca zurückgeben wolle, bei denen allerdings das Verfallsdatum mit Ende Juli angegeben sei.

In Rheinland-Pfalz ist eine Rückgabe von Impfdosen im Moment noch kein Thema. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Mainz sagte der dpa: "Derzeit erreichen wir voraussichtlich nahezu eine Vollverwertung des angelieferten Impfstoffs vor Ablaufdatum." Sollte dies künftig nicht mehr gewährleistet sein - dies beträfe voraussichtlich erst im Oktober Chargen von Astrazeneca - könnte sich Rheinland-Pfalz vorstellen, das Angebot des Bundes zur Rückgabe anzunehmen.