Letztes Update:
20210729133408

Berliner Hochschulen planen Präsenzlehre im Wintersemester

13:10
29.07.2021
Drei Semester lang mussten Studierende in Berlin von zu Hause aus lernen. Nun sollen sie wieder an die Hochschulen zurückkehren dürfen. Michael Müller wendet sich mit einem Appell an sie.

Berlin - Die Berliner Hochschulen planen eigenen Angaben zufolge für das anstehende Wintersemester 2021/2022 mit einer Rückkehr der Studierenden in die Hörsäle.

"Im Wintersemester werden an den staatlichen, konfessionellen und privaten Hochschulen in Berlin wieder rund 200.000 Studierende erwartet", teilten die Senatsverwaltung für Wissenschaft und Forschung sowie die Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten der Berliner Hochschulen heute mit. Mit so vielen Eingeschriebenen rechnen die Institute für das Semester.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) appellierte indes eindringlich in einem Brief an die Studierenden, sich impfen zu lassen. "Mit drei Semestern nahezu gänzlich im Online-Studium und mit dem Verzicht auf Vieles, was das Studierendenleben ausmacht, haben Sie seit dem Ausbruch der Pandemie unter schwierigen Bedingungen einen großen Beitrag zur Bewältigung der Corona-Krise geleistet", heißt es darin. "Das verdient großen Respekt und dafür möchte ich Ihnen heute nochmals herzlich danken."

Für die Rückkehr an die Uni sei eine hohe Impfquote die beste Grundlage. "Mit einer Impfung schützen Sie sich und Ihr Umfeld, und Sie unterstützen damit die Rückkehr auf den Campus im kommenden Wintersemester", schrieb Müller.

Seehofer: Tests sollten während Pandemie kostenfrei bleiben

11:24
29.07.2021
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ist dagegen, Corona-Tests für Nicht-Geimpfte bald kostenpflichtig zu machen. "Solange die Pandemie anhält, würde ich nichts an der Kostenfreiheit ändern.

München - Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ist dagegen, Corona-Tests für Nicht-Geimpfte bald kostenpflichtig zu machen. "Solange die Pandemie anhält, würde ich nichts an der Kostenfreiheit ändern. Ich möchte, dass denen, die weder geimpft noch genesen sind, die Chance des Tests bleibt", sagte Seehofer der "Mittelbayerischen Zeitung". "Was glauben Sie, wie viele Leute den Test nicht mehr machen oder machen können, wenn er nicht kostenfrei ist? Damit könnte ein verstecktes Infektionsgeschehen stattfinden", warnte er.

Seehofer stellte sich damit gegen jüngste Überlegungen von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD), Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) und auch von CSU-Chef und Bayerns Regierungschef Markus Söder. Diese hatten zuletzt dafür plädiert, Corona-Tests auf Dauer nicht mehr öffentlich zu bezahlen - wenn alle, die sich impfen lassen können, ein Impfangebot erhalten haben.

Eine Impfpflicht etwa von Unternehmen für ihre Mitarbeiter lehnte Seehofer strikt ab. "Ganz allergisch reagiere ich, wenn jemand sagt: Wenn du nicht geimpft bist, wirst du bei uns nicht mehr beschäftigt. Oder weil du nicht geimpft bist, bekommst du keine Kranken- oder Lebensversicherung. Davor kann ich nur dringend warnen."

Er selbst könne "nur dafür werben, dass man sich impfen lässt", sagte Seehofer und betonte: "Die Impfung hilft. Es ist bis dato der beste Schutz gegen eine potenziell tödliche Krankheit." Bei ihm selbst habe schon die Erstimpfung nach Angaben der Ärzte zu einem milden Verlauf geführt. "Ich bin aber strikter Gegner einer Impfpflicht", sagte der CSU-Politiker. "Der Staat hat noch genügend Möglichkeiten, für die Impfung zu werben. Er sollte die notwendige Gelassenheit aufbringen. Es braucht nicht jeden Tag ein Stimmengewirr, was alles am Horizont droht, wenn sich die Leute nicht impfen lassen."