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EU-Behörde rechnet mit starkem Anstieg bis August

13:45
16.07.2021
In den nächsten Woche könnten die Corona-Infektionsfälle in Europa laut Prognosen stark ansteigen. Damit rechnet die EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde bis Anfang August.

Stockholm - Die EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde rechnet mit einem erneuten starken Anstieg der Corona-Infektionsfälle in Europa in den nächsten Wochen. Die Zahl der Neuinfektionen könnte sich laut den am Freitag veröffentlichten Prognosen des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) bis Anfang August fast verfünffachen. Ursache seien die hochansteckende Delta-Variante sowie die Lockerungen von Corona-Beschränkungen in vielen Ländern.

Die Prognosen der EU-Behörde beziehen sich auf das Gebiet der EU, Norwegens und Islands. Das ECDC rechnet demnach damit, dass die Zahl der neuen Fälle in der am 1. August endenden Woche auf 420 pro 100.000 Einwohner ansteigen wird. In der Woche darauf könnte der Wert demnach bereits bei mehr als 620 liegen. Vergangene Woche waren in dem Gebiet hingegen 90 neue Fälle pro 100.000 Einwohner gemeldet worden.
Anstieg durch n Impfkampagnen langsamer

Die Zahl der Behandlungen im Krankenhaus und der Corona-Todesfälle wird laut ECDC aufgrund der laufenden Impfkampagnen langsamer ansteigen. Derzeit verzeichnen zwei Drittel der 30 von der EU-Behörde beobachteten Länder eine steigende Tendenz bei den Neuinfektionen.

In der Woche vom 5. bis 11. Juli stieg die Zahl der Neuinfektionen in der EU sprunghaft um 60 Prozent an. „In den am stärksten betroffenen Ländern wurden die größten Zuwächse und höchsten Melderaten bei den 15- bis 24-Jährigen gemeldet“, erklärte das ECDC.

Lage in Spanien und Portugal „sehr besorgniserregend“

Spanien und Portugal fallen derzeit laut ECDC unter die Kategorie „sehr besorgniserregend“. Für vier weitere EU-Länder - Niederlande, Luxemburg, Malta und Zypern - stuft die Behörde die Lage als „mäßig besorgniserregend“ ein.

63,4 Prozent der Bevölkerung über 18 Jahren haben laut ECDC bislang mindestens eine Impfdosis erhalten, 47,8 Prozent sind vollständig geimpft (Stand: 11. Juli).

Corona-Impfstsoffe: Das sind die häufigsten Nebenwirkungen

13:44
16.07.2021
Nach einer Corona-Impfung klagen viele über Fieber oder Kopfweh. Aktuelle Daten zeigen, wie hoch das Risiko für solche und schwere Nebenwirkungen ist. Erstmals gibt es auch Daten zu geimpften Jugendlichen.

Berlin - Wie wirken die Impfstoffe gegen das Coronavirus? Nachdem mehr und mehr klar wird, wie gut die Stoffe von Biontech, Astrazeneca und Co. gegen schwere Krankheitsverläufe schützen, liegen nun auch neue Daten zu den Nebenwirkungen vor. Sie beziehen sich auf die Zeit bis Ende Juni und sind im aktuellen Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts veröffentlicht worden.

Die Daten stammen aus Berichten von Ärzten sowie aus mehr als 600 000 über die Safevac-App eingegangenen Meldungen. Ganz überwiegend treten demnach sogenannte unerwünschte Reaktionen auf. Am häufigsten sind Schmerzen an der Einstichstelle, Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen oder Ermüdung. Sie werden in sechs bis zehn Prozent aller Meldungen zu Nebenwirkungen genannt. Wie hoch der Anteil von Geimpften ohne jede Nebenwirkung ist, bleibt allerdings unklar.
Einer von 10 000

Von besonderem Interesse sind Nebenwirkungen, die im Krankenhaus behandelt werden mussten oder die als medizinisch bedeutsam gelten. Das Risiko für schwerwiegenden Reaktionen ist relativ gering. Gemessen an den bis Ende Juni verimpften Dosen wurden für den Impfstoff von Astrazeneca 0,3 Promille schwerwiegende Impfreaktionen gemeldet, für die anderen Impfstoffe jeweils 0,1 Promille – das entspricht einem bis drei Betroffenen auf 10 000 Geimpfte.

Insgesamt gingen beim Paul-Ehrlich-Institut bislang knapp 10 600 Verdachtsmeldungen auf schwere Nebenwirkungen ein. Dazu zählen etwas mehr als 2100 Thrombosen, von denen jede zehnte zum Tod führte. Ebenfalls erfasst wurden 200 Herzmuskel- und knapp 230 Herzbeutelentzündungen sowie das bislang unbekannte Thrombosen-mit-Thrombozytopenie-Syndrom (TTS). Während TTS alle Geschlechter und Altersgruppen gleichermaßen betrifft, wurden bei weiblichen Geimpften deutlich mehr Nebenwirkungen gemeldet.

Erstmals erfasst wurden Impfreaktionen bei 12- bis 15-Jährigen. Seit der Zulassung des Biontech-Impfstoffs litten 24 Jugendliche unter Nebenwirkungen, zwei mussten wegen Erbrechens und grippeähnlicher Beschwerden ins Krankenhaus.