Letztes Update:
20210330125857

Charité weitet Astrazeneca-Stopp aus

12:40
30.03.2021
Nach den Berliner Impfzentren stoppt nun auch die Berliner Universitätsklinik Charité bis auf Weiteres alle Impfungen bei unter 60-Jährigen mit dem Vakzin des Herstellers Astrazeneca. «Wir werden uns der Ankündigung von Frau Kalayci anschließen», teilte Charité-Sprecherin Manuela Zingl am Dienstag mit.

Zunächst hatte die Charité die Impfungen nur für Frauen unter 55 gestoppt. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) hatte später angekündigt, das Land Berlin stoppe die Impfungen bei Menschen unter 60 unabhängig vom Geschlecht. Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme. In Deutschland waren nach Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca Hirnvenenthrombosen bei Frauen bekannt geworden.

(dpa)

Sterbefälle in dritter Märzwoche deutlich unter Schnitt der Vorjahre

12:39
30.03.2021
Das Ausbleiben einer Grippewelle hat die Todesfälle in Deutschland trotz Corona-Pandemie in der dritten Märzwoche deutlich unter den Schnitt der Vorjahre sinken lassen. In diesem Jahr starben vom 15. bis zum 21. März 18 807 Menschen, wie das Statistische Bundesamt nach einer Hochrechnung am Dienstag mitteilte. Dies seien 9 Prozent oder 1879 weniger als im Durchschnitt des Vergleichszeitraums der vier Vorjahre. Insgesamt seien seit Jahresanfang bis zum 21. März 232 936 Menschen gestorben. Diese Zahl liege drei Prozent über dem Durchschnitt des gleichen Zeitraum der Vorjahre.

Ein Vergleich der gesamten Sterbefälle mit der Zahl der beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Corona-Todesfälle ist derzeit bis einschließlich der 9. Kalenderwoche 2021 (1. bis 7. März) möglich. In dieser ersten Märzwoche gab es 220 Todesfälle durch das Coronavirus, 326 weniger als noch die Woche zuvor. Die gesamten Sterbefälle seien in der 9. Kalenderwoche weiter zurückgegangen und lagen 15 Prozent unter dem Schnitt der Vorjahre.

In dieser Wintersaison gebe es ein vorher nie erreichtes niedriges Niveau an anderen Atemwegserkrankungen. Insbesondere in den Jahren 2017 und 2018 seien die Sterbefallzahlen durch schwere Grippewellen erhöht gewesen. Dies erklärt dem Bundesamt zufolge, warum im Laufe des Februars die gesamten Sterbefallzahlen trotz der neu auftretenden Corona-Todesfälle unter den Durchschnitt der Vorjahre gefallen sind.

Auf Länderebene gebe es deutliche Ost-West-Unterschiede. Hier ließen sich die Zahlen bis einschließlich der 8. Kalenderwoche vom 22. bis 28. Februar abbilden. Auf den ganzen Februar bezogen lagen die Todesfälle in allen ostdeutschen Flächenländern über, in westdeutschen Bundesländern mit Ausnahme des Saarlandes und Berlins unter dem Durchschnitt des Vergleichszeitraums der vier Vorjahre.

(dpa)

Forscherin: Öffnungen könnten unter Bedingungen ab Juni möglich sein

12:39
30.03.2021
Bei vergleichsweise niedrigen Fallzahlen und Impffortschritten könnten nach Berechnungen von Göttinger Forschern ab Juni deutlichere Öffnungsschritte möglich sein. Dann wären «moderate Maßnahmen» wie Hygieneregeln und der Verzicht auf größere Veranstaltungen ausreichend, sagte Viola Priesemann vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation am Dienstag. Sie bezieht sich auf eine Sieben-Tage-Inzidenz «deutlich unter 50», so dass Gesundheitsämter noch gut und rechtzeitig Kontakte nachverfolgen können. «Bei hohen Fallzahlen wären wir erst im Spätsommer so weit», sagte die Physikerin.

Ändern würde sich die Prognose, sollte eine mutierte Variante des Coronavirus auftauchen, die weitgehend unempfindlich gegen die Impfung ist. «Das würde uns um einige Wochen oder Monate zurücksetzten», sagte Priesemann. In ihren Modellberechnungen haben die Göttinger Forscher angenommen, dass es keine sogenannte Escape-Variante gibt.

«Es ist eine Illusion zu denken, wir öffnen jetzt früher und haben nur etwas mehr Fälle», erklärte Priesemann. Es sei leider so, dass die Impfung der Über-80-Jährigen nicht reicht, um die Intensivstationen ausreichend zu entlasten. Jeder Jüngere habe nur ein einprozentiges oder geringeres Risiko, auf die Intensivstation zu müssen. «Das Problem ist einfach die schiere Anzahl.»

Zudem gebe es mehrere Aspekte zu beachten: So seien selbst mit einer Impfung schwere Krankheitsverläufe möglich. Nicht jeder nehme ein Impfangebot an. Kinder würden nicht geimpft und könnten als eine Art Reservoir für Viren fungieren und weitere Menschen anstecken, listete Priesemann Beispiele auf. «Das Impfen ist nicht perfekt.»

Offen sei mit Blick auf den Herbst, ob die Immunität nach einer Impfung im Laufe der Zeit nachlässt. Hierauf gebe es erste Hinweise, sagte Priesemann. Zudem ändere sich dann das Wetter wieder und könne die Verbreitung des Virus begünstigen.

(dpa)

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