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Lage auf Frankreichs Intensivstationen verschärft sich wegen Corona

16:52
29.03.2021
In Frankreich spitzt sich die Situation auf den Intensivstationen weiter zu. Die Gesundheitsbehörden meldeten am Montag mehr als 4970 Patientinnen und Patienten mit Covid-19 auf den Intensivstationen im Land. Das sind mehr als auf dem Höhepunkt der zweiten Welle der Epidemie im Herbst vergangenen Jahres. Damals zählten die Behörden im November etwas mehr als 4900 Menschen auf den Intensivstationen. Im Frühjahr 2020 lag die Zahl mit mehr als 7000 aber noch einmal deutlich höher.

Die Corona-Situation in Frankreich ist extrem angespannt. Gut 40 Medizinerinnen und Mediziner hatten am Wochenende wegen der besorgniserregenden Lage auf den Intensivstationen im Großraum Paris Alarm geschlagen. Sie warnten davor, dass es zu Triage in den Kliniken kommen könnte. Das Wort stammt vom französischen Verb «trier», was «sortieren» oder «aussuchen» bedeutet. Die Auslastung der Intensivstationen liegt im Großraum Paris bei weit mehr als 100 Prozent.

Frankreichs Statistikamt Insee meldete am Montag außerdem, dass wegen Covid-19 die Sterblichkeit im Land 2020 ungewöhnlich hoch war. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der Todesfälle um mehr als neun Prozent angestiegen. «Ein solcher Anstieg der Sterblichkeit wurde in Frankreich seit 70 Jahren nicht mehr verzeichnet», hieß es weiter. Dieser Anstieg sei auffallend höher als jener, der während der schweren Grippe- und Hitzewellen der vergangenen Jahre beobachtet worden sei.

In Frankreich gilt seit Monaten eine abendliche Ausgangssperre - aktuell dürfen die Menschen nach 19 Uhr nicht mehr ohne triftigen Grund vor die Tür. In zahlreichen Départements, darunter auch Paris, gelten noch weitere strengere Beschränkungen. Dort haben zahlreiche Geschäfte geschlossen, außerdem ist die Bewegungsfreiheit erneut eingeschränkt.

(dpa)

Lockerungen in England: Sechs Leute dürfen sich im Freien treffen

16:50
29.03.2021
England lockert am Montag die Corona-Ausgangsbeschränkungen deutlich. Zwei Haushalte oder bis zu sechs Menschen dürfen sich nun wieder in Parks und Gärten treffen. Die «Stay at home»-Anordnung wird aufgehoben, allerdings bittet die Regierung die Bevölkerung, weiterhin auf nicht notwendige Fahrten zu verzichten. Unüberdachte Sportanlagen und Schwimmbäder dürfen wieder öffnen.

Premierminister Boris Johnson sagte, er hoffe, dass die Lockerungen einen «großartigen britischen Sportsommer» anstoßen. Mit der Unterstützung prominenter Sportler wie Tennisspielerin Johanna Konta oder Cricketstar Eoin Morgan wirbt die Regierung dafür, nach dem monatelangen Lockdown mit Kontaktbeschränkungen wieder Sport zu treiben. Kinder sollten sich möglichst eine Stunde jeden Tag betätigen, Erwachsene zweieinhalb Stunden pro Woche.

«Ich weiß, wie sehr die Menschen die Kameradschaft und den Wettbewerb des organisierten Sports vermisst haben und wie schwierig es war, körperliche Aktivitäten - insbesondere für Kinder - einzuschränken», sagte Johnson. Zugleich rief er die Menschen zur Vorsicht auf. Trotz der Erleichterungen müsse jeder weiter die Hygieneregeln befolgen.

«Nur wegen monatelanger Opfer und Anstrengungen können wir heute diesen kleinen Schritt in Richtung Freiheit gehen, und wir müssen weiter vorsichtig bleiben», sagte Johnson bei einer Pressekonferenz am Montag. Erneut mahnte er auch angesichts der dritten Welle auf dem europäischen Festland die Briten, nicht über die Stränge zu schlagen.

In Wales sind seit Samstag bereits Ferien innerhalb des Landesteils erlaubt, dabei sollen Haushalte aber unter sich bleiben und dürfen nur Unterkünfte mit der Möglichkeit zur Selbstversorgung wie Ferienwohnungen nutzen. Im Vereinigten Königreich ist Gesundheit Sache der Landesteile. Johnsons Regierung kann nur Vorschriften für England lockern oder erlassen. Für den 12. April ist hier die Öffnung nichtessenzieller Geschäfte sowie der Außengastronomie geplant.

(dpa)

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