Letztes Update:
20210329153719

Italiens Hotelverband verärgert über Corona-Beschränkungen

11:12
29.03.2021
Angesichts der nahenden Osterfeiertage ist Italiens Hotelverband darüber verärgert, dass viele Unterkünfte zu bleiben. «Ich kann mich nicht aus meiner Kommune bewegen, aber ich kann auf die Kanaren fliegen: Das ist absurd», sagte der Präsident des Verbands Federalberghi, Bernabò Bocca, der Zeitung «Corriere della Sera» (Montag).

85 Prozent der Hotels in Italien sind nach Angaben Federalberghis derzeit geschlossen. Die kleinsten davon werden demnach wohl nie mehr öffnen. Bocca hält derzeit einen Hotelbetrieb unter Bedingungen für möglich. Der Verband habe Corona-Tests bei An- und Abreise vorgeschlagen, was jedoch nie umgesetzt wurde.

Der Verband fordert klare Weisungen, denn jetzt sei die Zeit, in der der Sommerurlaub geplant werde. «Ohne sichere Angaben werden die Touristen woanders hingehen. Wir sind dabei, Touristen ans Ausland zu verschenken.»

In Italien gilt von Karsamstag bis Ostermontag ein Lockdown für das gesamte Land. Unter anderem sind dann Reisen zwischen den Regionen verboten, außer etwa in Notfällen oder wegen der Arbeit.

(dpa)

Mehr als 20 000 Corona-Tote seit Pandemie-Beginn in Ungarn

10:43
29.03.2021
In Ungarn sind seit Beginn der Pandemie vor gut einem Jahr mehr als 20 000 Menschen an den Folgen einer Corona-Erkrankung gestorben. Die Zahl der registrierten Toten stieg am Montag auf 20 161, wie der Krisenstab in Budapest mitteilte. Allein in den letzten 24 Stunden verloren 189 Menschen den Kampf gegen das Coronavirus.

Mit knapp zehn Millionen Einwohnern befindet sich Ungarn unter den Ländern mit der höchsten Covid-19-Sterblichkeit, gemessen am Bevölkerungsanteil. Am Montag meldeten die Behörden 7263 Neuinfektionen in den letzten 24 Stunden. 12 291 Menschen wurden im Krankenhaus behandelt, 1497 von ihnen mussten künstlich beatmet werden.

Ungarn steckt derzeit im Sog einer starken Infektionswelle. Das Robert Koch-Institut wies das EU-Land bereits am 7. März als Hochinzidenzgebiet aus. Das Nachrichtenportal «444.hu» gab die Zahl der Neuansteckungen in den letzten 14 Tagen pro 100 000 Einwohner mit 1197 an.

Die hohe Zahl an Krankenhauspatienten bringt das Gesundheitswesen an die Grenzen seiner Belastbarkeit. Es gebe Hinweise, dass in Intensivstationen mit ursprünglich acht Betten 40 Patienten versorgt werden müssten, sagte die Vizevorsitzende der Ärztegewerkschaft, Judit Toth, am Montag dem Fernsehsender ATV.

Außerdem sinke das Durchschnittsalter der Schwererkrankten wegen neuer, ansteckenderer Virusvarianten beständig. «In einzelnen Krankenhäusern können 65- bis 70-Jährige nicht an Beatmungsgeräte angeschlossen werden, weil die Intensivstationen schon mit Jüngeren vollbelegt sind», führte Toth weiter aus.

(dpa)

Seehofer will mehr bundesweite Regeln für Pandemie-Bekämpfung

10:14
29.03.2021
Angesichts steigender Infektionszahlen hat sich Bundesinnenminister Horst Seehofer dafür ausgesprochen, dass der Bund im Kampf gegen die Corona-Pandemie das Ruder übernimmt. Dafür könne entweder das Infektionsschutzgesetz präzisiert oder ein eigenes Gesetz beschlossen werden, in dem dann genau geregelt sei, «was bei welcher Inzidenz zu geschehen hat». Der Bund habe «von jeher die Gesetzgebungskompetenz auf diesem Gebiet», sagte der CSU-Politiker der «Süddeutschen Zeitung», «man muss nur Gebrauch davon machen».

Die Corona-Bekämpfung über Ministerpräsidentenkonferenzen zu betreiben, halte er für falsch, sagte der Innenminister: «Dieses Verfahren kann man so nicht weitermachen.» Besser wäre es, die notwendigen Maßnahmen durch Bundestag und Bundesrat beschließen zu lassen. Corona-Tests seien eine wichtige Säule der Pandemie-Bekämpfung, wenn es um Öffnungsschritte gehe. Jetzt gehe es allerdings zunächst darum, in den kommenden zwei Woche möglichst viel herunterzufahren.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Sonntagabend in der ARD-Sendung «Anne Will» gesagt: «Wir müssen mit einer großen Ernsthaftigkeit jetzt die geeigneten Maßnahmen einsetzen. Und einige Bundesländer tun das, andere tun es noch nicht.» Wenn das nicht «in sehr absehbarer Zeit» geschehe, müsse sie sich überlegen, wie sich das vielleicht auch bundeseinheitlich regeln lasse. Ein Möglichkeit wäre, «das Infektionsschutzgesetz noch mal anzupacken und ganz spezifisch zu sagen, was muss in welchem Fall geschehen».

(dpa)

Alle externen Inhalte nachladen?
Datenschutzerklärung
nachladen