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Landeshauptstadt zieht Notbremse - Vieles ab Mittwoch wieder dicht

06:03
29.03.2021
Die Landeshauptstadt Stuttgart zieht nach mehreren Tagen überschrittener Infektionswerte die Notbremse. Ab kommenden Mittwoch treten nach Angaben der Stadt von Sonntag weitere Einschnitte für die über 600 000 Bewohner in Kraft, um die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen. Am vergangenen Freitag lag die Sieben-Tages-Inzidenz in Stuttgart drei Tage in Folge über dem Schwellenwert von 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner. Die Stadt hatte mit der Umsetzung der weiteren Einschränkungen aber noch die für das Wochenende angekündigte neue Corona-Verordnung des Landes abgewartet, um eine Übereinstimmung der Maßnahmen sicherzustellen.

Für den Einzelhandel ist ab Mittwoch «click and meet» vorbei, Museen, Galerien und der botanisch-zoologische Garten Wilhelma werden für Publikum geschlossen. Die meisten körpernahen Dienstleistungen wie in Kosmetik-, Tatto- und Nagel-Studios sind untersagt. Friseure dürfen nur weiterarbeiten, wenn sie in der Handwerksrolle eingetragen sind.

Sollte die Inzidenz an fünf aufeinander folgenden Tagen wieder unter 100 liegen, können die Beschränkungen aufgehoben werden. Verschlechtern sich die Zahlen hingegen weiter, könnte es zu noch weitreichenderen Maßnahmen – wie beispielsweise nächtlichen Ausgangsbeschränkungen – kommen.

(dpa/lsw)

Experte vergleicht Corona-Lage mit «Pulverfass»

05:45
29.03.2021
Anders als zu Weihnachten ist die Corona-Lage vor Ostern aus Sicht eines Wissenschaftlers brisanter. Vor allem die in Deutschland inzwischen vorherrschende Virusvariante B.1.1.7 breite sich stärker in Familien aus. Zudem seien die Zahlen derzeit ansteigend, sagte der Saarbrücker Pharmazie-Professor Thorsten Lehr der Deutschen Presse-Agentur. «Das ist ein Pulverfass, auf dem wir sitzen.»

Anders als Ende 2020 seien zwar inzwischen viele Menschen aus der besonders gefährdeten hohen Altersgruppe geimpft. Allerdings liege der Anteil bei den Über-70-Jährigen erst bei gut einem Viertel, sagte Lehr. «Bis die Wirkung richtig einsetzt, dauert es auch ein paar Wochen.» Daher könne hier noch keine Entwarnung gegeben werden. «Wir haben also ein bisschen Entschärfung durch die Impfung, aber eine Verschärfung durch die Mutanten», bilanzierte er.

Der Professor für klinische Pharmazie an der Universität des Saarlandes verantwortet einen Covid-19-Simulator, der Vorhersagen der Corona-Infektionen samt Krankenhausbettenbelegung, intensivmedizinischer Behandlung, Beatmung und Todesraten in den einzelnen Bundesländern und die Abschätzung von nicht-pharmazeutischen Interventionen ermöglichen soll.

(dpa)

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