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Immer mehr Corona-Ansteckungen in Deutschland – Inzidenz bei fast 125

17:31
27.03.2021
Die Infektionslage in Deutschland verschärft sich weiter. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag laut Robert Koch-Institut (RKI) zuletzt bei 124,9, wie aus Zahlen vom Samstagmorgen hervorgeht. Damit ist der Wert so hoch wie seit dem 19. Januar (131,5) nicht mehr. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.

Am Freitag hatte das RKI die Inzidenz noch mit 119,1 angegeben, vor zwei Wochen lag sie bei 76,1. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche an und ist eine wichtige Kennzahl zum Pandemieverlauf. Nachdem im Lockdown die Zahl der Neuinfektionen bis etwa Mitte Februar deutlich gefallen war, stieg die Zahl der Ansteckungen zuletzt wieder kräftig - was Experten auch auf die weite Verbreitung ansteckenderer Varianten zurückführen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI im Laufe des Freitags 20 472 neue Corona-Infektionen, wie es am Samstagmorgen hieß. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 157 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 16 033 Neuinfektionen und 207 neue Todesfälle verzeichnet.

Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33 777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden - er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2 755 225 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 2 477 500 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 75 780.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Samstagabend bei 1,19 (Vortag 1,14). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 119 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

(dpa)

BfArM-Präsident Broich: Viele Selbsttests sind sehr zuverlässig

16:24
27.03.2021
Die Qualität vieler Corona-Selbsttests ist in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. «Die Empfindlichkeit dieser Schnelltests ist immer besser geworden, und das ist die Voraussetzung dafür, dass wir sie jetzt in der Breite anwenden», sagte der Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Karl Broich, am Samstag bei einer Online-Diskussionsveranstaltung der Bundesregierung, bei der Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen konnten.

Bei 22 von dem Institut geprüften Produkten lägen die Gütekriterien Empfindlichkeit wie auch Spezifität - also die Zuverlässigkeit, Infektionen und Nicht-Infektionen zu erkennen - weit über 90 Prozent, betonte Broich. «Das Problem der falsch-positiven und falsch-negativen Testergebnisse ist dadurch deutlich geringer geworden.» Allerdings habe das Institut bei seiner Prüfung auch Produkte aussortiert. Die zuverlässigen Schnelltests listet das BfArM auf seiner Website auf.

Goldstandard für den Nachweis des Covid-19-Erregers sei aber nach wie vor ein PCR-Test, betonte Broich. Auch der Präsident der Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, mahnte zu Vorsicht: Die Selbsttests seien nicht perfekt.

Der Virologe Jan Felix Drexler von der Berliner Charité hatte Nutzer von Antigen-Schnelltests dazu angehalten, die vorgeschriebenen Lager- und Umgebungstemperaturen bei der Test-Durchführung einzuhalten. «Selbst zehn Minuten bei 37 Grad reichen aus, damit sie an Sensitivität, also an der Frage, wie viel Virus sie nachweisen können, deutlich verlieren», sagte der Virologe RTL/ntv. Das habe eine Charité-Studie, die Drexler geleitet hat, bewiesen. Besonders an heißen Sommertagen müsse man die Temperaturangaben auf den Beipackzetteln beachten, so Drexler. Andernfalls riskiere man Ansteckungsketten, die hätten verhindert werden können.

(dpa)

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