Thüringens Friseure starten am Montag nach etwa zehnwöchiger Zwangspause mit gut gefüllten Terminbüchern. „Im Schnitt sind die Salons für etwa zwei Wochen ausgebucht“, sagte Landesinnungsmeisterin Sybille Hain am Freitag auf Anfrage in Erfurt.
Erfurt - Die Vorbuchungen der Kunden fielen allerdings geringer aus als nach dem Lockdown im Frühjahr 2020. „Damals waren die Terminbücher vieler Salons für vier Wochen so gut wie voll.“ Hain führte diese Entwicklung auf einen hohen Anteil von Schwarzarbeit in den vergangenen Wochen zurück.
„Ich schaue den Leuten beim Einkaufen auf den Kopf und bin überrascht, wie viele frisch frisiert zu sein scheinen“, sagte Hain. Schätzungen gingen davon aus, dass im Schnitt zwei von drei Kunden in den vergangenen Wochen zumindest einmal illegal frisiert worden seien. „Das ist wirklich schlimm“, so die Innungsmeisterin.
Die Politik hat ihrer Meinung nach die Augen vor diesem Trend zu lange verschlossen. Negativ hätten auch gut gestylte Profifußballer gewirkt: „Warum sollen sich die Bürger an die Regeln halten, wenn sie nicht für alle gelten.“
Die Salons öffnen am Montag mit strengen Infektionsschutzauflagen. Die Friseure hatten mit Mahnwachen und Protestaktionen in den vergangenen Wochen auf ihre wirtschaftlich prekäre Situation hingewiesen.