Erfurt - Nach etwa zwei Monaten mit landesweit geschlossenen Bildungseinrichtungen können viele Thüringer Eltern ihre Kinder wieder zur Kita und in die Grundschule bringen. In einigen Landkreisen müssen sie sich aber noch gedulden.
Trotz neuer Corona-Regeln, die schrittweise Schul- und Kitaöffnungen vorsehen, bleiben die Bildungseinrichtungen in einigen Thüringer Landkreisen weiterhin geschlossen. Grund ist eine Weisung des Gesundheitsministeriums, die erst Freitagnachmittag erlassen wurde und Öffnungen in Landkreisen mit besonders starkem Corona-Infektionsgeschehen verhindern soll. So gab etwa der Unstrut-Hainich-Kreis bereits bekannt, Schulen und Kitas am Montag noch nicht zu öffnen. Die kurzfristige Regelung hatte scharfe Kritik ausgelöst - unter anderem vom Lehrerverband, der CDU-Fraktion und einigen Landräten.
Ursprünglich war geplant, dass landesweit alle Kitas und Grundschulen ab Montag wieder in den eingeschränkten Regelbetrieb gehen. Nach dem Erlass des Gesundheitsministeriums ist dies aber nur noch in Landkreisen möglich, wo es in den vergangenen 7 Tagen weniger als 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner gegeben hat. Bei einer 7-Tage-Inzidenz zwischen 150 und 200 sollen die Einrichtungen schließen, müssen es aber nicht.
So hatte etwa der Landkreis Hildburghausen mit einer Inzidenz von 182 (Stand Sonntag) angekündigt, am Montag Grundschulen und Kindergärten im eingeschränkten Regelbetrieb zu öffnen. Über das weitere Vorgehen sollte allerdings heute der Krisenstab in Abstimmung mit den Trägern und dem Schulamt entscheiden.
In Landkreisen mit einer Inzidenz unter 150 werden Kitas und Grundschulen wieder geöffnet. Die bisher angebotene Notbetreuung in den dortigen Einrichtungen fällt damit weg. Grundlage für die breit angelegte Rückkehr der Schüler in ihre Schulen ist die neue Corona-Verordnung, die bereits seit Freitag in Kraft ist. Sie sieht auch den Wiedereinstieg in den Präsenzunterricht für höhere Klassen vor. Die fünften und sechsten Klassen sollen ab 1. März für den Unterricht wieder in die Schulen kommen.
Ab der Klasse sieben entscheidet das Infektionsgeschehen vor Ort mit, ob Präsenzunterricht möglich ist. Erst wenn die sogenannte 7-Tage-Inzidenz bei unter 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern binnen 7 Tagen liegt, ist eine Rückkehr möglich.