Neben der für die Studienrichtungen typischen Materialien- und Methodenkunde werden in den Studiengängen übergreifende, z.B. kunst- und kulturwissenschaftliche sowie naturwissenschaftliche Inhalte vermittelt. Weitere Fachdisziplinen spielen eine wichtige Rolle, so beispielsweise die Geschichte, die Technikgeschichte und die Soziologie. Uns geht es darum den Studierenden einen ganzheitlichen und kontextgebundenen Ansatz zu verfolgen, damit wir zusammen die Objekte in allen Aspekten "verstehen".
Ist ein Tintenfleck ein störender Fleck in einem Dokument, wenn er einem berühmten Autor zuzuordnen ist? Wie würde eine Künstler*in, eine Designer*in, eine Architekt*in mit alterungsbedingten Veränderungen an ihrem Werk umgehen? Muss ein defektes Objekt nach der Restaurierung unbedingt wieder funktionieren? Konservierung-Restaurierung muss immer auf genauen Kenntnissen zum Entstehungskontext und der Objektgeschichte fußen. Um die richtigen Problemlösungen zu finden, lernen die Studierenden zu recherchieren, zu diskutieren und schließlich angemessene Restaurierungskonzepte zu entwickeln. 

Andreas Krupa

Wesentliches Merkmal des Bachelor-Studiengangs ist, dass die Lehre in Konservierung und Restaurierung von Beginn an in spezialisierten Studienrichtungen erfolgt. Diese ergeben sich unmittelbar aus den besonderen Problem- und Aufgabenstellungen bei der Erhaltung von Kunstwerken und Denkmälern, die aus sehr unterschiedlichen Materialien bzw. Materialkombinationen und in unterschiedlichen Techniken aufgebaut sind. Eine ausgebildete Steinrestaurator*in kennt sich im Regelfall nicht mit der Restaurierung von Fotografien aus.

Andreas Krupa