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Bundesregierung erklärt Malta zum Corona-Hochrisikogebiet

15:14
26.02.2021
Wegen besonders hoher Corona-Infektionszahlen hat die Bundesregierung das beliebte Urlaubsland Malta ab Sonntag als Hochrisikogebiet eingestuft. Das bedeutet, dass dann schon bei der Einreise nach Deutschland ein negativer Corona-Test vorgezeigt werden muss. Die Pflicht zu einer zehntägigen Quarantäne, von der man sich erst nach fünf Tagen durch einen weiteren Test befreien kann, bleibt unverändert bestehen.

Das Robert Koch-Institut gab diese und einige weitere Änderungen der Corona-Risikoliste am Freitag im Internet bekannt. Als «Hochinzidenzgebiete» gelten die Länder, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen (Inzidenz) über 200 lag. Malta wird am Sonntag als 29. Land in diese Kategorie aufgenommen.

Die Inselgruppe im Mittelmeer zwischen Sizilien und Nordafrika hat rund 500 000 Einwohner. In dem kleinen EU-Land gab es in den vergangenen Tagen jeweils um die 200 neue Infektionsfälle innerhalb von 24 Stunden, am Freitag waren es 258. Gesundheitsminister Chris Fearne warnt, dass die Ausbreitung neuer Virus-Varianten, besonders der britischen, Malta vor große Probleme stelle. Ärzte klagen, dass die Situation in den Intensivstationen kritisch sei: Die Krankenhäuser könnten die Patientenzahl bald nicht mehr bewältigen. Und das, obwohl die Impfkampagne in Malta gut vorankommt: Rund 10 Prozent der Menschen haben bisher nach offiziellen Angaben die erste Impfstoffdosis erhalten, mehr als 4 Prozent sind vollständig geimpft.

Neue Virusvariantengebiete wies die Bundesregierung am Freitag nicht aus. Für diese Regionen gelten noch strengere Einreiseregeln als für die Hochrisikogebiete. 15 Länder und Regionen mit einer starken Verbreitung besonders gefährlicher Mutationen des Coronavirus gehören in diese Kategorie, darunter das Nachbarland Tschechien, das an Deutschland grenzende österreichische Bundesland Tirol und die Slowakei. Es war spekuliert worden, dass auch die an das Saarland und Rheinland-Pfalz grenzende französische Region Moselle als Virusvariantengebiet eingestuft werden könnte. Dazu kam es aber nicht.

Bei den «normalen» Corona-Risikogebieten mit einer Inzidenz von über 50 gibt es ab Sonntag auch einige Änderungen. In diese Kategorie fallen dann der Karibikstaat Kuba, die französische Insel Réunion im Indischen Ozean, die griechische Peloponnes und eine Region in Finnland. Vom Hochrisiko- zum Risikogebiet zurückgestuft wurden das mittelamerikanische Panama sowie St. Vincent und die Grenadinen in der Karibik. Für «normale» Risikogebiete gelten dieselben Quarantäneregeln wie für Hochrisikogebiete. Den Test kann man aber auch noch 48 Stunden nach Einreise machen.

(dpa)

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