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20210226110306

Wirtschaft dringt auf konkrete Öffnungsperspektive

10:31
26.02.2021
Wirtschaftsverbände warnen Bund und Länder angesichts des wochenlangen Lockdowns vor schweren wirtschaftlichen Folgen und dringen auf ein konkretes Öffnungskonzept. Viele Unternehmen erhofften sich Hinweise, wie die zeitliche Perspektive konkreter als bisher eingeschätzt werden könne, damit mehr Planbarkeit und Berechenbarkeit möglich werden, heißt es in einer vom Bundeswirtschaftsministerium verfassten «Gesprächsgrundlage» für Beratungen der Wirtschaftsminister von Bund und Ländern an diesem Freitag. Das Papier lag der Deutschen Presse-Agentur vor.

Zuvor hatten mehr als 40 Verbände Öffnungskonzepte an Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) übersandt. Der wochenlange Lockdown mit der Schließung etwa der Gastronomie und vieler Einzelhandelsgeschäfte war zuletzt von Bund und Ländern noch einmal bis zum 7. März verlängert worden. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder beraten am kommenden Mittwoch darüber, wie es weitergeht.

In dem Papier werden wesentlicher Feststellungen und Vorschläge der Verbände zusammengefasst. Die lange Dauer des derzeitigen Lockdowns habe erhebliche Auswirkungen auf betroffene Unternehmen und führe teilweise zu einer «drastischen Verschärfung ihrer wirtschaftlichen Lage», heißt es: «Dies führt in vielen Fällen zu einer Bedrohung ihrer wirtschaftlichen Existenz und zu der Gefahr eines längerfristigen Substanzverlustes der deutschen Volkswirtschaft: Arbeitsplatzverluste, Insolvenzen, weniger Ausbildungsplätze, rückläufige Zahl von Neugründungen, Attraktivitätsverlust vieler Innenstädte wären die Folge.»

Aus diesen Gründen hielten alle beteiligten Verbände eine «klare und planbare Perspektive» für die Öffnung der geschlossenen Unternehmen für notwendig. Alle Beteiligten seien sich einig, dass die Verfügbarkeit einer ausreichenden Zahl von Antigen-Schnelltests beziehungsweise von Selbsttests einen entscheidenden Beitrag zur Ermöglichung von Öffnungen leisten könne.

(dpa)

Umfrage: Mehrheit der Deutschen möchte Lockerungen

10:29
26.02.2021
Die Mehrheit der Deutschen möchte einer ZDF-Umfrage zufolge umgehend Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Nach dem am Freitag veröffentlichten ZDF-«Politbarometer» finden 56 Prozent der Befragten, dass jetzt gelockert werden sollte. 41 Prozent sind dagegen, 3 Prozent antworteten mit «weiß nicht». Vor allem mit Blick auf Läden und Geschäfte sehnen sich die Befragten nach Öffnungen - mit 40 Prozent steht dieser Bereich an der Spitze; mit 15 Prozent sind Restaurants das Schlusslicht.

Zwar halten noch immer die Mehrheit der Deutschen (55 Prozent) die geltenden Maßnahmen für genau richtig. Doch der Anteil derer, die sie für übertrieben halten, ist mit 23 Prozent um neun Prozentpunkte im Vergleich zu Ende Januar gestiegen. Gut 1200 Menschen haben laut ZDF an der Umfrage im Februar teilgenommen.

Aus einer ebenfalls am Freitag veröffentlichen Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov geht zudem hervor, dass das Vertrauen in das Krisenmanagement der Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im Vergleich zu April 2020 deutlich gesunken ist. Damals sprachen 57 Prozent ihr Vertrauen aus, im Februar 2021 sind es 43 Prozent.

Ähnlich bewerteten die gut 2000 Befragten den Umgang des bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) mit der Krise: Er kam im April vergangenen Jahres noch auf 53 Prozent Zustimmung, etwa ein Jahr später sind es 40 Prozent. Das Vertrauen in Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sank im gleichen Zeitraum von 40 auf 28 Prozent.

(dpa)

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