Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) hat ein Versäumnis bei der Veröffentlichung eines Strategiepapiers zu Öffnungsszenarien in der Corona-Pandemie eingeräumt. Das Konzept war am Donnerstag der Vorwoche auf der Webseite des Instituts eingestellt worden, aber bis zu Beginn dieser Woche von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt geblieben. Der Grund sei «banal wie tragisch», erklärte RKI-Chef Lothar Wieler am Freitag in Berlin auf die Frage einer Journalistin. Das RKI-Internetteam sei «total überlastet». «Wir haben tatsächlich vergessen, es zu twittern.» Und weiter: «Vielleicht ist es peinlich.»
Er könne sich nur entschuldigen, sagte Wieler. An dem Konzept sei seit Dezember gearbeitet worden. Es werde auch noch weiter ausgearbeitet. Auf die Frage, wer das Institut mit dem Papier beauftragt habe, sagte Wieler: «Das RKI ist tatsächlich auch eine Institution, die eigenständig denken kann.» Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) warf dazu ein: «Das ist auch ausdrücklich gewünscht.»