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20210225130432

Russland senkt Preis für Corona-Impfstoff Sputnik V

13:02
25.02.2021
Russland hat den Verkaufspreis für seinen Corona-Impfstoff Sputnik V um die Hälfte auf 866 Rubel (umgerechnet 9,60 Euro) gesenkt. Der aus zwei Komponenten bestehende Wirkstoff stehe auf der Liste lebenswichtiger Medikamente, der Preis müsse deshalb staatlich kontrolliert werden, teilte die Regierung am Donnerstag in der Hauptstadt Moskau mit.

Handelsminister Denis Manturow sagte: «Die Preissenkung wurde möglich durch die Entwicklung und Optimierung der industriellen Herstellung des Impfstoffs.» Zudem seien mit Beginn der Massenimpfung in Russland die Produktionsmengen deutlich erhöht worden. Auch deshalb sei Sputnik V in der Herstellung günstiger geworden. Dieser Preis gelte aber nur für das Impfprogramm in Russland, sagte Manturow.

Das Vakzin war das weltweit erste, das für eine breite Anwendung in der Bevölkerung freigegeben wurde - obwohl bis dahin wichtige Tests noch nicht erfolgt waren. Russland verkauft sein Vakzin auch ins Ausland. Dem staatlichen russischen Investmentfonds zufolge wurde der Impfstoff in mittlerweile 36 Ländern registriert.

(dpa)

Forderungen nach kostenlosen Corona-Selbsttests im Bundestag

13:01
25.02.2021
Mit Blick auf die geplante deutliche Ausweitung von Corona-Tests sind im Bundestag Rufe nach mehr kostenlosen Angeboten laut geworden. Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen forderte die Bundesregierung am Donnerstag auf: «Geben Sie jedem Bürger jede Woche zwei kostenlose Selbsttests.» Um deren großes Potenzial für den Kampf gegen die Pandemie auszuschöpfen, müssten Hürden niedrig sein. Die Bundesregierung handele aber zu spät und zu langsam.

Der Linke-Fachpolitiker Achim Kessler sprach von «Totalversagen» der Regierung und forderte ebenfalls kostenlose Angebote. «Es gibt gar keine andere Möglichkeit, Lockerungen herbeizuführen als durch massenhafte Schnelltests.» Menschen, die sich privat selbst testeten, bewiesen Verantwortungsbewusstsein. Auch der Schutz am Arbeitsplatz müsse gesichert werden. Es sei aber versäumt worden, Kassiererinnen oder Zusteller im Kundenkontakt mit Schnelltests auszustatten.

Hilde Mattheis (SPD) sagte, die ersten zugelassenen Selbsttests böten einen «Einstieg in die Normalität». Sie seien eine Ergänzung der anderen Maßnahmen, die kostenlos angeboten werden müsse. Sie schlug vor, Schüler sollten sich eine Wochenration in Apotheken abholen können. Kinder sollten Tests morgens neben ihrer Zahnbürste liegen haben. Wichtig seien hohe Kapazitäten, Planung und Aufklärung der Regierung, um damit verbundene hohe Erwartungen nicht zu zerstören.

Der FDP-Abgeordnete Andrew Ullmann forderte mehr Tempo. Mit den Ländern solle geprüft werden, inwieweit Restaurants, Hotels oder Kinos mit Nachweisen negativer Testergebnisse und Hygienekonzepten öffnen könnten, auch als eine Art 24-Stunden-Tagespass.

Stephan Pilsinger (CSU) betonte, Schnelltests seien gezielt etwa in Pflegeheimen, Kitas oder Schulen sinnvoll, aber nicht ins Blaue hinein. Angesichts der neuen, ansteckenderen Virus-Varianten seien auf absehbare Zeit keine kompletten Lockerungen möglich. «Jetzt auf ungezielte Massentests zu bauen, kann gefährlich sein.» Selbsttests bräuchten verständliche Gebrauchshinweise, denn falsch angewendete Test brächten in der Regel ein negatives Ergebnis.

Der AfD-Abgeordnete Detlev Spangenberg sagte, ein Schnelltest könne einen PCR-Test nicht ersetzen. Häufige regelmäßige Selbsttests mit ungenauem Ergebnis führten im Falle falsch positiver Ergebnisse aber zu Verunsicherung.

Die ersten drei Selbsttests für zu Hause sind am Mittwoch zugelassen worden und sollen in Kürze in Apotheken oder auch in Supermärkten frei zu kaufen sein. Daneben gibt es Schnelltests, die aber geschultes Personal abnehmen muss.

(dpa)

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