Ungeachtet der unsicheren Corona-Lage hat sich die Konsumstimmung in Deutschland im Februar leicht erholt. Das Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK ermittelte in ihrer neuesten Konsumstudie Verbesserungen sowohl bei der Kauflust als auch bei der Erwartungen zum künftigen Einkommen, wie GfK am Donnerstag in Nürnberg mitteilte.
«Die Verbraucher erholen sich etwas von dem Schock, der sie nach dem harten Lockdown Mitte Dezember erfasst hat. Die zuletzt gesunkenen Infektionszahlen und die angelaufenen Impfaktionen nähren die Hoffnungen auf eine baldige Lockerung der Maßnahmen», sagte der GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.
Er warnte jedoch auch vor allzugroßem Optimismus. «Eine nachhaltige Erholung der Anschaffungsneigung und damit auch des Konsumklimas wird es erst dann geben, wenn der harte Lockdown beendet wird und Geschäfte sowie Hotels und Restaurants wieder öffnen», sagte der Experte. «Sollten die Maßnahmen dagegen sogar noch einmal verlängert werden, schwinden die Chancen auf eine zügige Erholung und dem Konsumklima stehen weiterhin schwierige Zeiten bevor.»
Die Einkommenserwartung der Deutschen hat nach Rückgängen in vier Monaten in Folge im Februar wieder zugelegt. Die Erwartungen lägen aber immer noch deutlich unter denen des Vorjahres. Hintergrund sei die Hoffnung auf höhere Einkommen nach dem Ende des Lockdowns und die Erwartung, dass Kurzarbeit zurückgefahren werden könne.
Auch was die Konjunktur angeht, sind die Deutschen derzeit optimistisch. Der Indikator liege derzeit sogar über dem Vorjahr - einem Zeitpunkt also, als die Auswirkungen und die Schwere der Pandemie noch nicht annähernd absehbar waren. Wesentliche Teile der deutschen Wirtschaft, wie zum Beispiel das verarbeitende Gewerbe, seien aktuell nicht von den Schließungen betroffen, die Auftragslage habe sich zuletzt wieder verbessert. Zum Optimismus trage unter anderem auch die positive Entwicklung des chinesischen Binnenmarktes bei, was in erster Linie deutsche Exporte fördere.
GfK hatte im Rahmen ihrer Studie «GfK-Konsumklima MAXX» im Zeitraum vom 4. bis 15. Februar 2021 im Auftrag der EU-Kommission 2000 Menschen befragt.
(dpa)