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20210223115404

Keine gütliche Einigung im Streit um Maskenpause auf Intensivstation

11:52
23.02.2021
Im Streit um Maskenpausen auf einer Intensivstation mit Corona-Patienten hat es am Dienstag beim Arbeitsgericht Herne keine gütliche Einigung gegeben. Einen Vergleichsvorschlag des Gerichts nahm der Anwalt des beklagten Krankenhauses nicht an, sondern gab ihn zur Prüfung an das Krankenhaus weiter. Kommt es weiter nicht zu einer Einigung, steht Anfang Mai eine ordentliche Arbeitsgerichtsverhandlung an.

Die 47-jährige Klägerin, die auf der Intensivstation als Krankenschwester arbeitete, hatte Masken- und Trinkpausen alle 75 Minuten verlangt. Das Krankenhaus in Recklinghausen bietet auf Intensivstationen alle 120 Minuten eine Maskenpause und hatte eine Verkürzung abgelehnt. Das zeitaufwendige Umbetten von Corona-Patienten und das An- und Ausziehen der umfangreichen Schutzkleidung sei mit einem kürzeren Pausenrhythmus nicht zu schaffen, argumentierte das Haus.

Die Krankenpflegerin war auf eine andere Station versetzt worden. Dagegen hatte sie geklagt (Az.: 4 Ca 2437/20). Die Frau spricht von einer Strafversetzung. Dabei habe sie sich nur für den Gesundheitsschutz der Pflegenden eingesetzt.

In der Güteverhandlung schlug der Richter vor, dass das Krankenhaus die Versetzung zurücknehmen und Pausen alle 120 Minuten garantieren solle. Das Haus werde den Vorschlag gründlich prüfen, sagte ein Krankenhaussprecher. Er widersprach dem Vorwurf der Zwangsversetzung. Der Frau sei ein alternativer, ebenfalls anspruchsvoller Arbeitsplatz angeboten worden.

(dpa)

Deutsche Seeschifffahrt bislang gut durch die Corona-Krise gekommen

11:52
23.02.2021
Die deutsche Seeschifffahrt blickt nach zwölf Krisenjahren trotz Corona-Pandemie in weiten Teilen wieder optimistisch in die Zukunft. «Wir haben die Krise, die uns seit 2009 beschäftigt hat, weitgehend hinter uns gelassen und sind in vielen Bereichen bislang auch erstaunlich unbeschadet durch die Pandemie gefahren», sagte der Präsident des Verbands Deutscher Reeder (VDR), Alfred Hartmann, am Dienstag. Gleichzeitig warnte er jedoch, dass niemand vorhersehen könne, ob der positive Trend anhalten werde.

Das Corona-Jahr 2020 sei außerordentlich herausfordernd gewesen. «Wir hatten im Frühjahr noch große Sorgen, dass wegen der Pandemie (...) der Markt komplett zusammenbricht», sagte Hartmann. Zum Herbst habe es dann aber eine überraschende Wende vor allem bei der Containerfracht gegeben. «Wenn ich außerordentlich gut sage, dann beziehe ich mich natürlich schon auch auf das Ende von zwölf Krisenjahren», sagte Hartmann. Die Charterraten lägen aber immer noch unter dem Niveau von 2008.

Gleichwohl gebe es in einzelnen Segmenten auch teils große Probleme, etwa beim Transport von Erdöl. Schlecht sehe es auch bei den Fähr- und Fördeschiffen aus, die zu den Inseln fahren. «Der Markt ist sehr eingeschränkt», sagte Hartmann etwa mit Blick auf die Osterferien. Ähnlich verhalte es sich bei den Kreuzfahrtschiffen. «In dem Bereich haben wir noch große Sorgen, nicht nur bei den Reedereien, sondern auch bei den Werften, die keine neuen Aufträge bekommen.»

Deutschland ist nach Angaben des Geschäftsführenden VDR-Präsidiumsmitglieds Ralf Nagel trotz eines Rückgangs von 0,4 Punkten auf 4,5 Prozent beim Anteil an der Welthandelsflotte immer noch die fünftgrößte Schifffahrtsnation. Ende 2020 umfasste die deutsche Handelsflotte 2001 Schiffe mit 48,7 Millionen BRZ (Bruttoraumzahl/Bruttoregisterzahl), das sind 139 Schiffe oder 4,1 Millionen BRZ weniger als im Jahr zuvor - 45 Ankäufen und 12 Neubauten standen dabei 193 Verkäufe, zwei Verschrottungen und ein Totalverlust gegenüber.

(dpa)

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