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Kein Vereinstraining für 7,3 Millionen Kinder und Jugendliche

10:19
23.02.2021
Rund 7,3 Millionen Mädchen und Jungen bis zum Alter von 18 Jahren können wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht mehr in ihren Sportvereinen trainieren. Anfang 2020 waren gut die Hälfte der Kinder und Jugendlichen in Deutschland in einem Sportclub als Mitglied angemeldet, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mitteilte. Den höchsten Anteil gab es in der Altersgruppe der Sieben- bis unter 15-Jährigen, in der 70,5 Prozent der insgesamt rund 5,9 Millionen Mädchen und Jungen Vereinsmitglieder waren.

Inwieweit aufgrund der Corona-Lockdowns und anhaltenden Einschränkungen wie die Schließung von Hallen und Sportplätzen Vereinsaustritte zu verzeichnen sind, bleibt abzuwarten. In Sachsen hatte es zum Beispiel im vergangenen Jahr 20 000 Vereinsaustritte gegeben. Vor allem Kinder und Jugendliche kehren dem Vereinssport den Rücken. So entfielen bei dem Mitgliederverlust rund 13 000 auf die Altersgruppe bis 14 Jahre.

Auch die vor allem in der Gesundheitsprävention aktiven Senioren sind besonders stark vom Sport-Lockdown betroffen. Von den 22,5 Millionen Menschen in Deutschland, die älter als 60 sind, waren laut Mitteilung 20,8 Prozent oder 4,7 Millionen in einem Sportclub. Insgesamt seien zu Beginn des Vorjahres etwa 24,2 Millionen Frauen und Männer aktive oder passive Mitglieder in den rund 90 000 beim Deutschen Olympischen Sportbund registrierten Vereinen (29,1 Prozent der Bevölkerung).

«Diese Zahl des Statistischen Bundesamtes steht symbolisch für die aktuell verordnete Bewegungslosigkeit von Sportdeutschland», sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. «Es wird höchste Zeit, dass das so wertvolle Vereinsleben in den 90 000 sozialen Tankstellen unseres Landes wieder ermöglicht wird.»

Seit vergangenen November sind Hallen und Sportplätze größtenteils wieder geschlossen. Wann es konkrete Lockerungen gibt, ist offen. Mit Bezug auf den Spitzensport haben viele Experten die Befürchtung, dass aufgrund der Pandemie eine ganze Generation an Nachwuchssportlern massiven Schaden nimmt oder viele sogar aufhören.

(dpa)

Müller enttäuscht von späterer Einführung der Corona-Schnelltests

09:26
23.02.2021
Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Michael Müller (SPD), hat enttäuscht darauf reagiert, dass die kostenlosen Corona-Schnelltests später kommen sollen als erwartet. «Es ist zum wiederholten Mal so, dass von Seiten des Bundesgesundheitsministers Dinge angekündigt wurden, die dann so oder zumindest so schnell nicht kommen», sagte Müller im ZDF-«Morgenmagazin».

In den Schulen beispielsweise müssten nun wieder vermehrt die bekannten Schutzmaßnahmen gelten - zumindest bis die Test- und Impfkapazitäten hochgefahren werden können. Auch wenn es eine «Gratwanderung» sei, bekräftigte Müller, dass die schrittweisen Schulöffnungen verantwortbar seien. «Wir haben Lüftungsanlagen, wir haben Masken.» Eine Konsequenz der späteren Ankunft der Gratis-Selbsttests könne ältere Schülerinnen und Schüler treffen. Es ist Müller zufolge möglich, «dass zum Beispiel in der Schule die nächsten Klassenstufen nicht so schnell in die Schule kommen können wie man es sich vielleicht erhofft hat».

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zuletzt immer wieder angekündigt, dass ab 1. März das Angebot für alle Bürger kommen solle, sich kostenlos von geschultem Personal mit Antigen-Schnelltests testen zu lassen - etwa in Testzentren, Praxen oder Apotheken. Darüber soll nun aber erst bei den Bund-Länder-Beratungen am 3. März gesprochen werden, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert nach einer Sitzung des Corona-Kabinetts (Montag).

(dpa)

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