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KfW: Corona-Krise dämpfte Fachkräftemangel nur vorübergehend

13:10
18.02.2021
Nach einem Rückgang im Laufe der Corona-Krise klagen wieder mehr Unternehmen über einen Mangel an Fachkräften. Trotz des zweiten Lockdowns berichtete zum Jahresanfang ein Fünftel (20,6 Prozent) der Firmen über Behinderungen ihrer Geschäftstätigkeit wegen fehlenden Fachpersonals. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten KfW-Ifo-Fachkräftebarometer hervor. Damit wurden den Angaben zufolge ein Drittel mehr Unternehmen durch Engpässe beeinträchtigt als noch im dritten Quartal 2020.

«Die Corona-Krise hat den Fachkräftebedarf nur vorübergehend verringert, mit der wirtschaftlichen Erholung seit dem Sommer haben die Engpässe bereits wieder spürbar zugenommen», erläuterte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Viele Unternehmen suchten beispielsweise händeringend IT-Experten, um die Digitalisierung voranzubringen. «Und in den Kommunen fehlt es an Personal in der Verwaltung, was vielerorts die Daseinsvorsorge gefährdet.»

Köhler-Geib rechnet damit, dass der Anteil der Unternehmen, deren Geschäftstätigkeit durch Fachkräftemangel behindert wird, Ende des Jahres wieder das Vorkrisenniveau erreichen wird. «Wenn in den nächsten Jahren die Babyboomer-Jahrgänge 1955 bis 1969 nach und nach in den Ruhestand gehen, wird sich das Problem noch verstärken», befürchtet die Ökonomin. Ohne ausreichendes Gegensteuern könne das zu einer dauerhaften Wachstumsschwäche führen.

In den direkt vom zweiten Lockdown betroffenen Branchen wie Gastronomie oder Einzelhandel sank die Nachfrage nach Fachkräften laut der im Januar durchgeführten Umfrage weiter. Deutliche Engpässe beklagten dagegen unter anderem Architektur- und Ingenieurbüros, Rechts- und Steuerberater sowie Dienstleister der Informationstechnik (zwischen 30 und 44 Prozent). Im Bauhauptgewerbe sahen gut 18 Prozent der Firmen ihre Geschäftstätigkeit durch Fachkräftemangel behindert.

Die Industrie hat dagegen geringere Probleme. In der Chemischen Industrie, dem Automobilbau, und dem Maschinenbau gaben jeweils weniger als 12 Prozent der Firmen an, von Fachkräfteengpässen betroffen zu sein. Unternehmen der Pharmaindustrie sahen sich so gut wie gar nicht beeinträchtigt. Befragt wurden rund 9000 Unternehmen, darunter etwa 7500 Mittelständler.

(dpa)

«Jerusalema Challenge»: Opposition will wissen, was NRW bezahlt hat

13:09
18.02.2021
Die SPD im Düsseldorfer Landtag will wissen, welche Lizenzgebühren das Land Nordrhein-Westfalen für die «Jerusalema Challenge» an den Konzern Warner Music bezahlt hat. Die Oppositionspartei hat einen mündlichen Bericht im Innenausschuss beantragt, der kommende Woche tagt. Das NRW-Innenministerium hatte nach eigenen Angaben Lizenzgebühren für mehrere Polizeidienststellen beglichen, die bei dem Internet-Phänomen mitgemacht und Tanz-Videos veröffentlicht hatten.

Die SPD-Fraktion bittet in ihrem Antrag, der der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf am Donnerstag vorlag, «um Auskunft über die Höhe der vom Land Nordrhein-Westfalen beglichenen Forderungen». Tatsächlich hatten neben der Polizei auch andere landeseigene oder kommunale Einrichtungen wie Uni-Kliniken oder Feuerwehren bei der «Jerusalema Challenge» mitgemacht.

Dabei tanzt das Personal zu dem eingängigen Song der südafrikanischen Künstler DJ Master KG und Nomcebo Zikode. Die Internet-Videos sollen Hoffnung in der Corona-Pandemie machen. Warner Music war nachträglich in vielen Fällen in Lizenzgebührenverhandlungen eingetreten.

Über die Höhe macht der Konzern keine Angaben. «Da wir uns des Charakters der "Jerusalema Dance Challenge" aber bewusst sind, berücksichtigen wir durch abgestufte Lizenzvergütungen die jeweiligen Rahmenbedingungen des betreffenden Nutzers. Daher bieten wir je nach Nutzer unterschiedliche Preiskategorien für unterschiedliche Nutzungen an, auch rein symbolische Beträge», hatte eine Sprecherin vergangene Woche mitgeteilt.

(dpa)

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