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Corona lässt die Löhne sinken

14:06
17.02.2021
Die Corona-Krise hat negative Auswirkungen auf die Einkommen der Menschen in Deutschland. Erstmals seit Beginn der Erhebungen 2007 sind im vergangenen Jahr die Nominallöhne zurückgegangen, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden berichtete.

Einschließlich von Sonderzahlungen lagen die Bruttolöhne durchschnittlich 0,6 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor, hieß es auf der Grundlage vorläufiger Zahlen. Da gleichzeitig die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent gestiegen sind, blieben den Beschäftigten real rund 1,0 Prozent weniger Gehalt als noch 2019.

In der Statistik ist allerdings das Kurzarbeitergeld nicht berücksichtigt, das in der Corona-Krise für Millionen Erwerbstätige die Einkommensverluste zumindest abgefedert hat. Die Ausschläge nach unten sind 2020 wesentlich heftiger als in der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2009. Damals waren die nominalen Verdienste noch minimal um 0,2 Prozent gestiegen und die realen Verdienste um 0,1 Prozent gesunken.

«Das sind coronabedingt bittere Nachrichten», sagte Stefan Körzell, Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes der «Funke Mediengruppe». Umso wichtiger sei es, einen weiteren Einbruch zu vermeiden, indem die grundsätzlich gute Lohnentwicklung, die es bis zur Krise gegeben habe, verstetigt werde. Auch zukünftig brauche es dazu unter anderem eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes, damit die Binnenkonjunktur als Stütze der Wirtschaft nicht auch noch einbreche.

«Die Zahlen bestätigen noch einmal, dass die Pandemie auf Seiten der abhängig Beschäftigten insgesamt zu spürbaren Einkommenseinbußen geführt hat», sagte Pascal Meiser, gewerkschaftspolitischer Sprecher der Linken-Fraktion im Bundestag. Die Realität sehe in Teilen noch deutlich drastischer aus: «Denn die jetzt veröffentlichten Durchschnittswerte verdecken, dass die Einbußen in den unteren Einkommensgruppen überdurchschnittlich stark ausfallen und dass diejenigen, die ohne den Schutz eines Tarifvertrages dastehen, deutlich schlechter durch die Krise kommen.»

(dpa)

Zehntausende Astrazeneca-Impfdosen in Niedersachsen bisher ungenutzt

14:06
17.02.2021
In Niedersachsen ist bisher nur ein Bruchteil der gelieferten Corona-Impfdosen des Herstellers Astrazeneca eingesetzt worden. Bisher erhielt das Land 72 000 Dosen, davon wurden bis einschließlich Dienstag aber erst 8806 verwendet, wie das Gesundheitsministerium in Hannover am Mittwoch auf Anfrage mitteilte. In anderen Bundesländern sieht es ähnlich aus: Lediglich Nordrhein-Westfalen (34 124) und Bayern (12 092) setzten bisher mehr Impfdosen von Astrazeneca ein.

Geimpft werden mit dem Impfstoff von Astrazeneca die Impfberechtigten, die der höchsten Priorität angehören und die jünger sind als 65 Jahre - dazu zählt laut Gesundheitsministerium das Personal in der ambulanten Pflege und in den besonders gefährdeten Bereichen der Krankenhäuser. Die Impfzentren kontaktierten die entsprechenden Einrichtungen direkt. Zur Frage, ob die Impfwilligen bei Astrazeneca zurückhaltender seien als bei den Vakzinen von Biontech und Moderna, hieß es, dazu lägen keine Daten vor.

(dpa)

Spahn tritt Zweifeln an Astrazeneca-Impfstoff entgegen

14:05
17.02.2021
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist Zweifeln an dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca klar entgegengetreten. «Ein sicherer und wirksamer zugelassener Impfstoff schützt», sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in Berlin. Das gelte für alle drei bisher in der Europäischen Union zugelassenen Präparate von Astrazeneca, Moderna und Biontech/Pfizer. Sich impfen zu lassen, sei in dieser Pandemie ein Gebot der Vernunft. «Wer damit wartet, riskiert schwer zu erkranken, und er riskiert auch, das Virus weiter zu verbreiten.»

Spahn appellierte an Pflegekräfte und Ärzte, Impfangebote zu nutzen. Er warnte davor, Skepsis zu nähren. Man müsse jetzt ein bisschen aufpassen, dass man sich auch als Gesellschaft nicht «in etwas hineinrede» und eine Impfung mit einem zugelassenen und wirksamen Stoff infrage stelle. Inzwischen seien fast 740 000 Astrazeneca-Dosen an die Länder geliefert worden, davon seien bisher knapp 90 000 verimpft. Dies laufe je nach Bundesland unterschiedlich, weil nicht alle am ersten Tag mit Impfungen begonnen hätten - etwa wegen nötiger organisatorischer Vorbereitungen.

Spahn betonte, es bleibe kein Impfstoff liegen. «Wenn Leute, die ihn angeboten bekommen, ihn nicht nehmen, werden wir ihn eben dem nächsten anbieten.» Es werde sehr viele Bürger geben, die sich über einen sicheren und wirksamen Impfschutz freuten - auch hinreichend viele Pflegekräfte und Ärzte. Sie seien in dieser Zeit der Impfstoff-Knappheit privilegiert, früher geimpft werden zu können.

Der Astrazeneca-Impfstoff hat eine geringere Wirksamkeit als die Mittel von Biontech/Pfizer und Moderna - bezogen darauf, wie viele Geimpfte in Studien im Vergleich zu Nicht-Geimpften erkranken.

(dpa)

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