Letztes Update:
20210216174335

Nach Krankmeldungen: Impfungen mit Astrazeneca-Stoff teils gestoppt

17:42
16.02.2021
Nach Klagen von Klinik-Angestellten über Nebenwirkungen sind in Niedersachsen Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca an zwei Orten vorübergehend gestoppt worden. Das Herzogin-Elisabeth-Hospital in Braunschweig teilte am Dienstag auf Anfrage mit, geplante Impfungen mit diesem Präparat zu verschieben. Zunächst hatte die «Braunschweiger Zeitung» berichtet. Im Landkreis Leer galt zwischenzeitlich ebenfalls ein Stopp für Impfungen mit dem Astrazeneca-Mittel. Am Dienstagabend gab der Kreis dafür aber wieder grünes Licht.

In der Braunschweiger Klinik traten von 88 Beschäftigten, die am Donnerstag geimpft wurden, 37 wegen «Impfreaktionen» vorübergehend nicht zur Arbeit an. Die weiteren Impfungen würden nun ausgesetzt - auch, um den Betrieb nicht zu gefährden, sagte eine Sprecherin. Auch am Klinikum Emden meldeten sich Beschäftigte nach Impfungen krank. Daraufhin kündigte der benachbarte Landkreis Leer zunächst ebenfalls an, das Mittel nicht mehr zu spritzen. «Denn unsere Impfdosen stammen vermutlich aus der gleichen Charge wie in Emden», hieß es. Nach Rücksprache mit dem Land wurde dies wieder aufgehoben.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) können Reaktionen sowohl bei den mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna als auch beim Vektor-basierten Astrazeneca-Präparat auftreten. Der Leiter des Krisenstabs des Landes Niedersachsen, Heiger Scholz, zeigte sich am Dienstag aber überrascht angesichts des vermehrten Auftretens von Nebenwirkungen. Ein Chargenproblem sei nicht auszuschließen. Niemand habe aber mit Komplikationen in eine Klinik gemusst, sagte Scholz. Letztlich seien die erwartbaren Nebenwirkungen ein positives Zeichen - man sehe, dass der Impfstoff wirke.

Das für die Sicherheit von Impfstoffen zuständige Paul-Ehrlich-Institut wurde informiert. Eine Einschätzung zu den konkreten Fällen sei derzeit noch nicht möglich, sagte eine Sprecherin des Instituts der «Braunschweiger Zeitung». Aktuell werde untersucht, ob die Reaktionen über das hinausgingen, was in den klinischen Prüfungen beobachtet wurde. Der Hersteller sieht keinen Grund zu Sorge. «Derzeit sind die gemeldeten Reaktionen so, wie wir sie aufgrund der Erkenntnisse aus unserem klinischen Studienprogramm erwarten würden», teilte Astrazeneca am Montag auf Anfrage mit.

(dpa)

Landtagswahl - Strenge Corona-Regeln an der Wahlurne

16:52
16.02.2021
Bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg am 14. März muss in Wahllokalen der Infektionsschutz wegen der Corona-Pandemie beachtet werden. Wie das Innenministerium in Stuttgart am Dienstag mitteilte, müssen Wähler und Wahlhelfer eine medizinische Maske oder eine FFP2-Maske tragen. Ausnahmen seien lediglich aufgrund ärztlicher Bescheinigung oder wegen eines sonstigen zwingenden Grundes möglich. «Wer keine Maske trägt und auf den zugleich keine Ausnahme zutrifft, kann nicht im Wahllokal wählen», heißt es aus dem Ministerium.

Auf diese Weise wolle man den Wahltag möglichst sicher organisieren, teilte Innenminister Thomas Strobl (CDU) mit Blick auf die jüngste Änderung der Corona-Verordnung mit. Darin sind Regelungen zum Infektionsschutz bei Wahlen aufgeführt. Sie gelten neben der Landtagswahl auch für Bürgermeisterwahlen und Bürgerentscheide. Dazu zähle auch die Aufforderung an Wähler und Wahlhelfer, den vorgeschriebenen Abstand einzuhalten sowie die Möglichkeiten zur Desinfektion zu nutzen. Das gelte auch für Personen, die beispielsweise die Auszählung verfolgen wollen.

Menschen, die Symptome einer Corona-Infektion - etwa Fieber, trockener Husten oder auch eine Störung des Geschmacks- oder Geruchssinns - aufweisen, dürfen demnach nicht im Wahllokal wählen. Das gelte auch für Frauen und Männer, die in den zehn Tagen vor der Wahl Kontakt zu einer infizierten Person hatten. Für Menschen, die kurzfristig erkrankten, bestehe bis 15.00 Uhr am Wahltag die Möglichkeit, die Briefwahl zu beantragen.

(dpa/lsw)

Alle externen Inhalte nachladen?
Datenschutzerklärung
nachladen