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Weniger Corona-Patienten: Etwas Optimismus bei Intensivmedizinern

10:31
20.01.2021
Mediziner sehen mit Blick auf die Zahl der Covid-Intensivpatienten einen leicht rückläufigen Trend. «Wir sind vorsichtig optimistisch», sagte ein Sprecher der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) am Mittwoch. Es habe keinen großen Anstieg der Patientenzahlen als Folge von Weihnachten und Silvester gegeben. Es bleibe zu hoffen, dass die Kurve weiter sinke. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass es beim Lockdown bleibe und Mutationen des neuen Coronavirus die Infektionslage nicht grundlegend verändern.

Regional kann die Auslastung der Intensivstationen mit Covid-Patienten unterschiedlich ausfallen. Bundesweit hatte sie mit rund 5700 Menschen am 3. Januar einen Höchststand in der Pandemie erreicht. Seitdem gehen die Zahlen langsam zurück. Am 19. Januar lagen sie laut Divi bei 4930.

«Aktuell sind wir bei knapp unter 5000 Intensivpatienten in Deutschland – da müssen wir noch deutlich runter», sagte Divi-Präsident Gernot Marx am Mittwoch der «Rheinischen Post». Es gehe auch darum, wieder aufnahmebereit zu sein, falls die Virus-Mutation sich in Deutschland trotz aller Maßnahmen verbreite und zu mehr Infektionen und damit auch mehr Intensivpatienten führe. «Der Peak ist zwar vorerst überschritten, aber wir sind noch weit weg von einer Situation, in der man von einer Entspannung sprechen kann», betonte Marx. Das Robert Koch-Institut berichtete am Mittwoch von 1148 neu gemeldeten Covid-19-Todesfällen. Insgesamt sind in der Pandemie nun 48 770 Tote im Zusammenhang mit dem Virus registriert.

(dpa)

Mediziner rechnen mit noch längerem Lockdown als bis Mitte Februar

10:30
20.01.2021
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, rechnet mit einer weiteren Verlängerung der Maßnahmen gegen das Coronavirus über Mitte Februar hinaus. Man müsse die Menschen daran gewöhnen, dass das jetzt eine Lebensform für den Rest dieses Winter sei, mit der man leben müsse. «Andernfalls schlägt dieses Virus mit großer Macht zurück», sagte er am Mittwochmorgen im Radioprogramm SWR Aktuell.

Auch die Intensiv- und Notfallmediziner gehen davon aus, dass eine Verlängerung der Maßnahmen bis Mitte Februar nicht ausreichen wird. «Wir werden mindestens bis Ende Februar oder Anfang März
benötigen, wenn die Maßnahmen wie jetzt zu beobachten
greifen, um die Patientenzahl auf den Hochpunkt der ersten Welle zu
drücken – knapp unter 3000», sagte Gernot Marx, Vorsitzender der Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Trotz eines ersten leichten Rückgangs der Covid-19-Patienten würden immer noch 5000 von ihnen auf den Stationen liegen. Man solle sich keine Illusionen machen, dass Mitte Februar die Innenstädte und Restaurants wieder öffnen könnten.

Am Dienstagabend hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten eine Verlängerung des Lockdowns bis zum 14. Februar vereinbart. Treffen sind weiterhin nur noch mit einer weiteren Person außerhalb des eigenen Haushalts erlaubt. Schulen und Kitas sollen grundsätzlich geschlossen bleiben beziehungsweise die Präsenzpflicht aussetzen. Bis Mitte Februar wollen Bund und Länder ein Konzept für eine «sichere und gerechte Öffnungsstrategie» erarbeiten.

(dpa)

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