Letztes Update:
20201204120328

Polizei: Amokfahrer von Trier hatte Munition, aber keine Waffe dabei

10:35
04.12.2020
Nach der Amokfahrt in Trier hat die Polizei in dem Auto scharfe Munition gefunden. Es sei aber bislang keine dazu passende Waffe entdeckt worden, berichtete der Polizeivizepräsident von Trier, Franz-Dieter Ankner, am Freitag in einer Sondersitzung des Innenausschusses des rheinland-pfälzischen Landtags in Mainz. Weil sich Kartons in dem Wagen befanden, seien Sprengstoffexperten eingeschaltet worden, die dann aber Entwarnung gegeben hätten. Es gebe weiterhin keine Hinweise auf Mittäter oder Unterstützer für die Tat.

Nach Ankners Worten gilt der in Trier geborene 51-Jährige als Einzelgänger. Er sei kinderlos und ledig. Der Deutsche sei nach den bisherigen Erkenntnissen arbeitslos und zuletzt auch ohne festen Wohnsitz gewesen. Er habe offenbar in dem Wagen übernachtet. Es habe keine Einträge in polizeiliche Register oder die des Staatsschutzes gegeben.

Der Geländewagen, der für die Tat benutzt wurde, sei dem Mann von einem Bekannten aus Gefälligkeit überlassen worden, sagte der Polizeivizepräsident. Unbestätigten Informationen zufolge wäre das so zu verstehen, dass es sein eigener Wagen war, den er aber auf einen Bekannten hat umschreiben lassen, um seinen Anspruch auf Sozialhilfe nicht zu verlieren.  

LW-Springer

Nach Amokfahrt in Trier: Arbeitsgruppe zur Früherkennung angeregt

10:33
04.12.2020
Nach der tödlichen Amokfahrt in Trier hat der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) eine bundesweite Arbeitsgruppe zur Früherkennung solcher Gefahren angeregt. Es gehe darum, Anhaltspunkte für eine Planung und Vorbereitung von Amokfahrten und Anschlägen früher wahrzunehmen, sagte er am Freitag in Mainz bei einer Sondersitzung des Landtagsinnenausschusses. „Ich habe diese Thematik zur Erörterung der Innenministerkonferenz nächste Woche eingebracht.“

Lewentz erinnerte an vergleichbare Gewalttaten in Münster, Bottrop und Volkmarsen. Vor diesem Hintergrund werde vermehrt hinterfragt, ob die Sicherheitsbehörden in der Lage sein müssten, solche Menschen mit einem erheblichen Gefahrenpotenzial frühzeitiger zu identifizieren.

Gleichzeitig sollte gesagt werden, dass „ein absoluter Schutz vor irrational handelnden Einzeltätern leider nicht möglich“ sei. „So schwer es einem Innenminister fällt, so etwas sagen zu müssen.“

LW-Springer