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Kommission: Über 80-Jährige und Pflegeheimbewohner zuerst impfen

18:17
17.12.2020
Mit Blick auf die geplanten Corona-Impfungen hat die Ständige Impfkommission beim Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag ihre Empfehlungen veröffentlicht, wer zuerst geimpft werden soll. In einer ersten Stufe sollten demnach Alten- und Pflegeheimbewohner und Menschen über 80 Jahre geimpft werden können. Ebenfalls dazu gehören sollte Personal mit besonders hohem Ansteckungsrisiko etwa in medizinischen Einrichtungen, etwa in Notaufnahmen oder der Behandlung von Corona-Patienten - zudem Pflegepersonal in der ambulanten Pflege und Heimen sowie andere dort Beschäftigte mit Kontakt zu Bewohnern.

Innerhalb dieser ersten Stufe seien Über-80-Jährige und Bewohner von Altenpflegeheimen besonders gefährdet und sollten trotz schwerer Erreichbarkeit zu Beginn der Impfaktionen geimpft werden, erläutert die Expertenkommission. Im Kern hatte sie die erste Priorität für diese Bevölkerungsgruppen bereits kürzlich in einem Entwurf umrissen. Eine Prioritätensetzung ist nötig, weil zu Beginn der Impfungen nur begrenzte Impfstoffmengen verfügbar sein werden. Auf Basis der Empfehlung will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) an diesem Freitag eine Impf-Verordnung unterzeichnen, die die Grundlage für voraussichtlich am 27. Dezember beginnende Impfungen sein soll.

(dpa)

Corona-Schnelltests vor Weihnachten in 120 Städten in BW

18:15
17.12.2020
Das Sozialministerium in Baden-Württemberg ermöglicht vor Weihnachten Corona-Schnelltests in 120 Städten im Land. Zusammen mit den Hilfsdiensten im Südwesten will das Ministerium an insgesamt 150 Standorten Teststationen einrichten, wie ein Sprecher am Donnerstag sagte. Das Angebot am 23. und 24. Dezember richtet sich demnach sich an alle, die an den Weihnachtstagen etwa Verwandte besuchen möchten, die zu einer Risikogruppe gehören. «Wir wollen mit der Aktion erreichen, dass kein Mensch das Weihnachtsfest einsam und alleine verbringen muss», teilte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Donnerstag in Stuttgart mit.

Das Land stellt dazu rund 80 000 Schnelltests zur Verfügung. Ehrenamtliche der Hilfsdienste Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Malteser Hilfsdienst, Johanniter-Unfall-Hilfe und Arbeiter-Samariter-Bund bieten die Tests über das ganze Land verteilt an. Allein beim DRK sollen landesweit weit mehr als Tausend Helfer im Einsatz sein.

Die Ehrenamtlichen des Roten Kreuzes rechnen mit einer hohen Nachfrage. In großen Städten wie etwa in Stuttgart wird deshalb eine Anmeldung zum Test erforderlich sein. In der Landeshauptstadt ist geplant, vorab einen Termin buchen zu können. An den meisten Orten kann man aber ohne Anmeldung vorbeikommen.

Die Teststationen sollen im Freien, in Gebäuden, aber auch als Stationen zum Durchfahren für Autofahrer eingerichtet werden. Die Organisation beim DRK liegt bei den jeweiligen Kreisverbänden. Mit einer zentralen Planung wäre die Umsetzung vor Weihnachten nicht mehr möglich gewesen, sagte der DRK-Sprecher.

Minister Lucha appellierte, mit dem Angebot «verantwortungsbewusst und solidarisch» umzugehen. Wer sich für eine Party mit Freunden «frei testen» möchte, sei hier fehl am Platz, sagte Lucha. Vielmehr gelte es nur für all jene, die an Heiligabend und den Weihnachtsfeiertagen alte oder kranke Angehörige besuchen möchten, die sonst einsam und alleine wären.

Die angebotenen Schnelltests sind nicht so zuverlässig wie ein sogenannter PCR-Test. Die Aussagekraft liegt demnach bei 90 bis 95 Prozent. Man erhalte bei einen negativen Ergebnis auch keine Bescheinigung. Deshalb soll man sich auch bei einem negativen Ergebnis weiter an die derzeit geltenden Regeln zum Abstand halten oder die Maskenpflicht halten. Der Vorteil des Schnelltests ist, dass ein Ergebnis bereits innerhalb von 15 bis 30 Minuten vorliegt. Wer ein positives Testergebnis erhält, muss sich demnach in Isolation begeben und die mögliche Infektion mit einem PCR-Test bestätigen lassen.

Es empfehle sich daher, den Schnelltest zu machen, bevor man zu seinen Verwandten fahre. Doch letztlich sei jeder Test besser als kein Test, um so beruhigter etwa mit seinen Großeltern die Feiertage verbringen zu können, heißt es vom DRK.

Die Notärztin Lisa Federle hatte solche Schnelltest bereits vor Wochen regelmäßig in der Tübinger Innenstadt angeboten. Daraufhin hatte das Sozialministerin angekündigt, diese kurz vor Weihnachten landesweit ermöglichen zu wollen. Minister Lucha bezeichnete die Aktion Federles als Vorbild und großen Erfolg.

(dpa/lsw)

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