Letztes Update:
20201214111331

Steinmeier: Kommende Wochen sind «Prüfung für uns alle»

11:13
14.12.2020
Kurz vor Beginn des harten Lockdowns in Deutschland hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Menschen zu Zusammenhalt und Zuversicht trotz der Einschränkungen aufgerufen. «Ich bin sicher, die Verantwortung, die wir jetzt zeigen, die Lasten, die wir jetzt und noch eine Zeit tragen müssen, sind nicht vergeblich. Sie bringen uns dem Ende der Pandemie näher», sagte Steinmeier am Montag in Berlin. «Die kommenden Wochen sind eine Prüfung für uns alle.» Deutschland sei aber ein starkes Land, weil in dieser schweren Krise so viele Menschen füreinander da seien und über sich hinauswüchsen.

«Ich bin ganz sicher: Die Pandemie wird uns die Zukunft nicht rauben. Wir werden diese Krise überwinden», betonte Steinmeier. Mit Blick auf die von Mittwoch an geltenden Geschäftsschließungen sowie die Kontaktbeschränkungen an Weihnachten und insbesondere Silvester, sagte er: «Feiern lassen sich nachholen, und über Geschenke freuen sich Freunde und Verwandte auch später noch. Was jetzt zählt, ist, Gesundheit zu erhalten und Menschenleben zu retten.»

Steinmeier nannte die Lage erneut «bitterernst». Das Infektionsgeschehen drohe außer Kontrolle zu geraten. «Wir kommen an einschneidenden Maßnahmen nicht vorbei.» Oberstes Ziel müsse es sein, die Infektionszahlen so schnell wie möglich zu senken und dann auf niedrigem Niveau zu halten. «Das kann nur gelingen, wenn wir in den nächsten Wochen unsere Kontakte und Begegnungen radikal begrenzen», sagte der Bundespräsident. Er betonte: «Das muss schnell und umfassend geschehen. Es darf nicht so weit kommen, dass unser Gesundheitssystem kollabiert.»

(dpa)

Einzelhandel hofft auf Erlaubnis für Abhol-Angebote

11:11
14.12.2020
Einzelhändler in Baden-Württemberg hoffen mit Blick auf den harten Corona-Lockdown ab Mittwoch zumindest auf ein paar kleine Ausnahmen. «Wir gehen fest davon aus, dass wir Click+Collect haben können», sagte die Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbandes, Sabine Hagmann, am Montag. Click+Collect bedeutet, dass Kunden etwas online bestellen und dann im Geschäft abholen können. Viele Händler hätten in den vergangenen Monaten entsprechende Angebote unter Einhaltung aller Hygienemaßgaben entwickelt, die müssten sie nun auch nutzen dürfen. Fraglich sei auch, welche Regeln zum Beispiel für den Elektrohandel gelten sollten - ob etwa schon bestellte Waschmaschinen noch geliefert und angeschlossen werden dürften.

Bund und Länder hatten sich am Wochenende darauf verständigt, dass Geschäfte von Mittwoch an geschlossen bleiben müssen. Es gibt allerdings Ausnahmen für bestimmte Branchen - und am Montag waren auch noch nicht alle Details endgültig geklärt.

Hagmann sagte, die Stimmung unter den Händlern sei «furchtbar verzweifelt». «Für uns ist das eine Vollkatastrophe.» Manche Händler machten in der Weihnachtszeit bis zu 40 Prozent ihres Jahresumsatzes. «Die Kosten, die wir über das gesamte Jahr haben, werden damit bezahlt», sagte sie. Was bisher an Kompensationsmöglichkeiten auf dem Tisch liege, sei «unterirdisch».

Natürlich hoffe und setze man nun darauf, bis zur Schließung am Mittwoch noch einmal gute Geschäfte zu machen. «Wir rechnen nicht mit einem riesengroßen Ansturm», sagte Hagmann. Gerade in den großen Städten gehe man aber schon davon aus, dass noch einmal viele Kunden ihre Einkäufe erledigten. In den kleineren Städten hingegen sei der Handel schon am vergangenen Wochenende nicht zufrieden gewesen.

(dpa/lsw)

Alle externen Inhalte nachladen?
Datenschutzerklärung
nachladen