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Studie: Sorgen um eigene wirtschaftliche Lage wachsen

08:36
14.12.2020
In der Corona-Krise verschärfen sich die Sorgen der Bürger um die eigene wirtschaftliche Lage und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Im November berichteten bereits 40 Prozent der Befragten von eigenen Einkommenseinbußen, lautet eines der Ergebnisse einer am Montag veröffentlichten Auswertung der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung. Im Juni hatten das erst 32 Prozent gesagt.

In der mittlerweile dritten Welle der Arbeitnehmerbefragung zeigte sich erneut, dass Menschen mit niedrigen Einkommen häufiger von Einbußen betroffen sind als solche mit hohen Einkommen. Mehr als jeder zweite Beschäftigte mit einem Monatseinkommen von bis zu 1500 Euro hat bereits Einschnitte erlebt, während oberhalb von 2000 Euro nur gut jeder Dritte bereits die Krise im eigenen Geldbeutel spürt. «Die Pandemie verstärkt bestehende soziale Schlagseiten», erklärte die wissenschaftliche Direktorin des WSI-Instituts, Bettina Kohlrausch.

In der Folge hat auch die Zustimmung zum Krisen-Management der Bundesregierung abgenommen. Nur noch 55 Prozent zeigten sich zufrieden oder sehr zufrieden mit den Maßnahmen. 90 Prozent machen sich Sorgen um den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Empfänglichkeit für Verschwörungstheorien sei aber zurückgegangen.

Die Wissenschaftler stützen sich auf eine Erwerbspersonenbefragung der Böckler-Stiftung mit mehr als 6000 Teilnehmern, die bislang in drei Wellen im April, Juni und November Auskunft gegeben haben. Über die jüngsten Ergebnisse hat zuvor die «Süddeutsche Zeitung» berichtet. 

(dpa)

Impfstoff-Hersteller Curevac macht weiteren Schritt zur Zulassung

08:07
14.12.2020
Das deutsche Biotech-Unternehmen Curevac ist auf dem Weg zur Zulassung seines Corona-Impfstoffes einen Schritt weiter. Nach Angaben des Unternehmens von Montag hat die zulassungsrelevante klinische Phase-III-Studie mit voraussichtlich mehr als 35 000 Teilnehmern begonnen. Mit ersten Ergebnissen rechnet Curevac nach Angaben eines Sprechers Ende des ersten Quartals 2021. Curevac-Chef Franz-Werner Haas sprach nach dem Start der dritten Phase von einem «Meilenstein in der Entwicklung unseres Impfstoffkandidaten CVnCoV».

In Phase I war der Impfstoff 250 gesunden Probanden im Alter von 18 bis 60 Jahren verabreicht worden, um seine Verträglichkeit und Immunogenität zu überprüfen. In der zweiten Phase werden seit Spätsommer 690 Probanden in klinischen Zentren in Peru und Panama geimpft. Ziel der dritten Phase ist es, Wirksamkeit und Sicherheit des neuen sogenannten mRNA-Impfstoffs gegen das Virus zu beweisen.

Ebenso wie der Impfstoff des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer arbeitet auch Curevac mit diesem synthetisch erzeugten Botenmolekül, das im Körper die Bildung eines Virus-Eiweißes anregt. Dies löst eine Immunreaktion aus, die den Menschen vor dem Virus schützen soll. Im Gegensatz zu herkömmlichen Impfungen, bei denen der Wirkstoff mittels Viren über mehrere Monate angezüchtet und dann in abgeschwächter Form injiziert wird, verzichtet der mRNA-Impfstoff auf lebende Krankheitserreger und Zellkulturen. Dadurch sollen sich mögliche Sicherheitsrisiken verringern. Biontech und Pfizer haben bereits die Notfallzulassung durch die US-Arzneimittelbehörde FDA erhalten.

Mit der EU-Kommission hat Curevac einen Vertrag über den Kauf von bis zu 405 Millionen Impfdosen geschlossen. Wie viele Dosen nach Deutschland gehen sollen, sagte das Unternehmen nicht.

(dpa/lsw)

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