Letztes Update:
20201212150453

Zentralkomitee der Katholiken hätte Verständnis für Gesangsverbot

13:37
12.12.2020
Angesichts der Entwicklung der Corona-Pandemie hätte das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) Verständnis für ein Gesangsverbot bei den Weihnachtsgottesdiensten. «Ich glaube, die Gottesdienste selbst können aber so wie geplant stattfinden», sagte der ZdK-Vorsitzende Thomas Sternberg am Samstag in Münster der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet.

Möglicherweise könnten zwar nicht die Gemeindemitglieder, aber Solisten singen, sagte Sternberg. Als Auflagen seien bei den Gottesdiensten klare hygienische Vorschriften wie persönliche Anmeldung, Abstandsgebot, Maskenpflicht und Desinfektion vorgesehen. «Die katholische und die evangelische Kirche haben sich in der Pandemie sehr verantwortungsvoll verhalten - auch schon während des ersten Lockdowns», sagte Sternberg.

«Dass wir bei unseren Gottesdiensten alles tun wollen, um Gefährdungen der Gesundheit auszuschließen, ist für uns selbstverständlich und eine klare Konsequenz des christlichen Nächstenliebegebots», sagte eine Sprecherin der Evangelischen Kirche Deutschlands am Samstag auf Anfrage. «Deshalb gilt: Grundsätzliches Kriterium ist nicht, was höchstmöglich zulässig wäre, sondern was verantwortbar ist.»

Sternberg wies darauf hin: «Es werden schon jetzt ganz viele nicht teilnehmen können.» Dieses Weihnachten sei deshalb besonders viel Kreativität gefragt, um der Einsamkeit und der Angst zu begegnen. So gebe es Anleitungen im Internet, um daheim zu feiern. Es würden auch Gottesdienste im Internet gestreamt.

Zuvor hatten der Virologe Alexander Kekulé und der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach für die Weihnachtsfeiertage ein Gesangsverbot in allen Kirchen gefordert. Das Robert Koch-Institut hatte am Freitag Höchstwerte bei Neuinfektionen und Todesopfern gemeldet.

Bund und Länder wollen am Sonntagvormittag in einer Schaltkonferenz über weitere Maßnahmen beraten. Erwartet wird eine Entscheidung über einen bundesweiten Lockdown. Thema dürften auch bundesweite Auflagen für Gottesdienste an Weihnachten sein.

(dpa)

Esken will bei Digitalisierung unfähigen Lehrern helfen

13:41
12.12.2020
SPD-Chefin Saskia Esken hat sich für Unterstützung für Lehrerinnen und Lehrer ausgesprochen, die mit den Anforderungen der Digitalisierung nicht zurecht kommen. Entscheidend sei, «dass diejenigen Lehrkräfte, die - sei es aus Aversion oder sei es aus Unfähigkeit und mangelnden Kompetenzen -, die da Unterstützung brauchen, dass sie die auch bekommen», sagte Esken am Samstag beim SPD-Debattencamp in Berlin. «Deswegen wollen wir ja auch eine vernetzte Bildungsplattform schaffen, die eben all das, was schon da ist (…) zusammenführt.»

Esken nannte dafür Schnittstellen und Standards und sprach sich für die Einführung eines Schulweb aus. Dieses digitale Netz solle Schulen, Schüler und Lehrkräfte in ganz Deutschland und möglichst auch darüber hinaus verbinden.

Bei der Ausstattung der Schulen mit digitalen Geräten wie Tablets sei Deutschland auch durch die jüngsten Hilfen des Bundes gut vorangekommen, sagte Esken. Auf Kritik, dass der Bund viel zu langsam auf die Anforderungen der Schuldigitalisierung reagiere, wies die SPD-Chefin auf den 2019 in Kraft getretenen Digitalpakt Schule hin. Der Bund habe damals allerdings den Fehler gemacht, den Bestand an Digitalisierung nicht zu berücksichtigen. «Der Bund hat sich überlegt, wir erfinden mal die Welt neu», sagte Esken, «das ist natürlich Quatsch.» Nicht ernst zu nehmen, was es an Bildungsplattformen, Lernmanagementsystemen oder Bildungsclouds bereits gegeben habe, sei «ein Fehler des Bundes» gewesen.

Das milliardenschwere Förderprogramm «Digitalpakt Schule» (5,5 Milliarden Euro, davon 5 Milliarden vom Bund) wurde für den Aufbau der digitalen Infrastruktur an den Schulen aufgelegt, etwa zur Installation von schuleigenem WLAN oder zur Anschaffung digitaler Tafeln - sogenannter Smartboards. Der Digitalpakt wurde in der Corona-Krise zudem mehrfach aufgestockt - unter anderem mit 500 Millionen Euro für Leihgeräte für Schüler.

(dpa)

Alle externen Inhalte nachladen?
Datenschutzerklärung
nachladen