„Wer ist denn der Markt?“, fragt Anja Bierwirth. „Angeblich wir alle.“ Sie hält jedoch fest, dass der Wohnungsmarkt nicht für alle offen ist und erst recht keine gleichen Zugangsvoraussetzungen hat. „Es gibt viele Menschen, die wegen der hohen Mieten oder ihrer Bedürfnisse aus diesem Markt ausgeschlossen werden.“ So sieht es auch Senatorin Dorothee Stapelfeldt: „Wenn man sich den Wohnungsmarkt anschaut, dann wird schon längere Zeit von einem Marktversagen gesprochen.“ Hier treffe oftmals hohe Nachfrage auf ein zu geringes Angebot. Damit sei die Nachfrageseite dauerhaft benachteiligt. -fw

Felix Winnands

Die Corona-Pandemie bringt keine neuen Entwicklungen hervor, sondern sorgt viel mehr dafür, dass sie alte Fragen jetzt noch dringender stellen – da sind sich die Teilnehmerinnen des Forums einig. Insbesondere der Umzug ins Homeoffice stelle Städte jetzt vor Herausforderungen: „Können wir Wohnungen in leerstehende Bürogebäude einbauen, die Gebäude umnutzen? Wir haben das detailliert untersucht in Hamburg und das ist leider unglaublich teuer im Verhältnis zu anderen Möglichkeiten“, so Stapelfeldt. Sie sei zudem gespannt, ob wirklich dauerhaft weniger Bedarf an Büroflächen bestehe. „Aber wir greifen hier natürlich regelnd ein. Wo Büroflächen entstehen, müssen immer auch Wohnflächen mit entstehen. Die Menschen sollten die Möglichkeit haben, in der Stadt wohnen zu können.“ -fw

Felix Winnands