„Für alle Formen des Arbeitens ist es wichtig, dass es klare Vereinbarungen zwischen Arbeitgeber_innen und Arbeitnehmer_innen gibt“, sagte Kurz. Das bedeute zum Beispiel, dass jede geleistete Arbeitsstunde zähle. „Egal, wo sie erbracht wurde. Wenn das zum Beispiel über Betriebsvereinbarungen gelingt und Arbeitgeber_innen die notwendige technische Ausstattung zur Verfügung stellen, erlebe ich die Zufriedenheit mit flexiblen Arbeitsmodellen als sehr hoch.“
Erfahrungen, die sich auch mit den Befragungsergebnissen der Hans-Böckler-Stiftung decken. „Viele Arbeitnehmer_innen gaben an, zu Hause effizienter zu sein und Familie und Beruf deutlich besser miteinander vereinbaren zu können“, sagte Ahlers. Dort, wo es keine klaren Regeln für die Trennung zwischen Arbeit und Beruf gebe wie zum Beispiel Pausenregelungen, sei die Zufriedenheit deutlich geringer.
Derzeit profitieren vor allem Beschäftigte mit höheren Bildungsabschlüssen und Gutverdienende von den Möglichkeiten des flexiblen Arbeitens. „Während Kitas und Schulen geschlossen waren, bedeutete der erste Lockdown für viele Frauen sogar einen Rückfall in alte Rollenmuster.“ Ahlers machte deutlich: „Homeoffice darf kein Angebot von Arbeitgeber_innen sein, zu Hause zu bleiben und dabei nebenher die Kinder zu betreuen. Das funktioniert gar nicht.“
-mh