Letztes Update:
20201108090916

15:25
04.11.2020
Eine neue Runde in Sachen Zahlen-Orakelei. Nicht nur Hillary Clinton lag mit den absoluten Stimmen vor Donald Trump, auch Joe Biden dürfte deutlich mehr erhalten als der Amtsinhaber (siehe unten). Gewonnen hatte damals der Republikaner. Das Ergebnis dieser Wahl ist noch offen.
Im Jahr 1900 lag die Wahlbeteiligung bei der US-Präsidentenwahl bei 73,7 Prozent - der höchste Wert bislang. Da hat nur noch Nordkorea mehr. Gewonnen hatte vor 120 Jahren der Republikaner William McKinley. Die Wahlbeteiligung bei dieser US-Wahl liegt bei 66,9 Prozent - der zweithöchste Wert bislang. Und gewonnen hat bislang noch keiner.

Thomas Kurtz

Der aktuelle Zwischenstand

15:17
04.11.2020
Wer US-Präsident werden will, muss jetzt in den Bundesstaaten gewinnen, in denen besonders viele Wahlmännerstimmen zu holen sind. Hier eine Übersicht, der noch nicht gänzlich ausgezählten Bundesstaaten mit den meisten Wahlmännerstimmen.

Pennsylvania: 20 Wahlmännerstimmen, 76 Prozent ausgezählt, Trump hat rund 610.000 Stimmen mehr.

Georgia: 16 Wahlmännerstimmen, 92 Prozent ausgezählt, Trump hat etwas über 100.000 Stimmen mehr.

Michigan: 16 Wahlmännerstimmen, 90 Prozent ausgezählt, Biden hat run 10.000 Stimmen mehr.

North Carolina: 15 Wahlmännerstimmen, 95 Prozent ausgezählt, Trump hat rund 80.000 Stimmen mehr.

Wisconsin: 15 Wahlmännerstimmen, 97 Prozent ausgezählt, Biden hat rund 20.000 Stimmen mehr.

Arizona: 11 Wahlmännerstimmen, 86 Prozent ausgezählt, Biden hat rund 100.000 Stimmen mehr.

Bleibt es dabei bis zum Schluss, holt der republikanische Amtsinhaber aus diesem Sechser-Pack ganze 51 Stimmen, während der demokratische Herausforderer auf 42 Stimmen kommt. Dann entscheidet vielleicht Nevada, wo aktuell Biden führt (6 Wahlmännerstimmen, 86 Prozent ausgezählt, 8000 Stimmen Vorsprung für Biden).

Thomas Kurtz

Erinnerungen an Wahl vor 4 Jahren

14:17
04.11.2020
Das kommt einem doch bekannt vor, das ist ja wie damals bei Hillary Clinton: Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat nach vorläufigen Ergebnissen landesweit gut 2,6 Millionen Stimmen mehr erhalten als Amtsinhaber Donald Trump. Ob das zum Sieg reicht ist noch fraglich. Genutzt hat es damals Hillary Clinton nicht, denn diese absolute Zahl der Stimmen ist nicht entscheidend für das von den Mehrheiten der Einzelstaaten bestimmte Rennen um das Weiße Haus. Nach Erhebungen der Nachrichtenagentur AP und anderer Medien entfielen bis Mittwochnachmittag (MEZ) mindestens 68,9 Millionen Stimmen auf Biden und 66,3 Millionen auf Trump. Die Auszählung der Stimmen dauert weiter an.

Der Leiter des Statistikportals «FiveThirtyEight», Nate Silver, äußerte auf Twitter die Erwartung, dass Biden auch die bisherige Höchstzahl von absoluten Stimmen bei einer US-Präsidentschaftswahl übertreffen wird. Diesen bislang höchsten Wert erzielte Barack Obama bei seiner ersten Wahl 2008 mit rund 69,5 Millionen Stimmen.

Bereits vor der Wahl am Dienstag machten mehr als 100 Millionen Wähler von unterschiedlichen Möglichkeiten Gebrauch, ihre Stimme vorzeitig abzugeben. Ein Grund war vermutlich angesichts der raschen Ausbreitung der Corona-Pandemie die Angst vor der Infektionsgefahr bei persönlicher Stimmabgabe. Nach Erhebungen von AP dürfte die Wahlbeteiligung voraussichtlich klar höher sein als vor vier Jahren. Damals nahmen 139 Millionen Bürgerinnen und Bürger an der Wahl teil. Deutlich höhere Wahlbeteiligungen wurden unter anderem aus Florida, North Carolina, Georgia und Texas gemeldet.

Thomas Kurtz