US-Präsident Donald Trump sieht sich weiterhin als legitimer Sieger der Wahl in den USA. "Wenn man die legalen Stimmen zählt, gewinne ich mit Leichtigkeit", sagt Trump im Weißen Haus bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit der Wahlnacht. "Wenn man die illegalen Stimmen zählt, dann können sie versuchen, uns die Wahl zu stehlen." Wiederholt spricht der Präsident davon, wie Stimmen "gefunden" würden: "Sie wollen herausfinden, wie viele Stimmen sie brauchen und dann scheinen sie in der Lage zu sein, sie zu finden", so Trump wörtlich. "Plötzlich" würden Stimmzettel entdeckt. Der Amtsinhaber hat bislang keine Beweise für seine Behauptungen vorgelegt, dass es massiven Wahlbetrug gegeben hat.
"Was für eine traurige Nacht für die Vereinigten Staaten von Amerika", schließt CNN-Moderator Jake Tapper, nachdem Trump die Bühne verlässt.

(Video ab Min. 21:00)

Im Nervenkrieg um die Stimmenauszählung gibt es Proteste mit Dutzenden Festnahmen. In Städten wie New York, Portland im Staat Oregon und in Minneapolis in Minnesota fordern Biden-Anhänger, die Erfassung aller Stimmen weiterlaufen zu lassen. Kleinere Gruppen mit Unterstützern von Präsident Trump zogen hingegen vor Wahlzentren in heiß umkämpften Staaten und skandierten die von ihm ausgegebene Parole "Stop the Count!".
In Minneapolis bekamen mehr als 600 Demonstranten Vorladungen von der Polizei, nachdem sie am Vorabend auf eine Autobahn marschiert waren. Sie protestierten gegen Trumps Drohung, das Ergebnis der Wahl anzufechten.