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Kanzleramtschef Braun: Schulen bei Corona-Bekämpfung in Blick nehmen

16:11
20.11.2020
Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hat mit Blick auf den anstehenden Bund-Länder-Gipfel zur Corona-Krise am kommenden Mittwoch dafür plädiert, ein besonderes Augenmerk auf Schulen zu legen. «Was wir für den November beschlossen haben, hat die Infektionsdynamik gebrochen. Aber es hat noch nicht dazu geführt, dass die Zahlen nach unten gehen», sagte Braun dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Nun gehe es vor allem darum, Kontakte zu reduzieren und die hohen Infektionsraten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu senken. «Sie tragen wesentlich zur Verbreitung der Infektion bei», sagte Braun. Vor allem in den weiterführenden Schulen müsse «alles getan werden, um die Abstandsregeln einzuhalten». Darüber würden Bund und Länder am Mittwoch diskutieren.

Braun schlug zudem vor, ältere Schüler vermehrt zu Hause zu unterrichten und bei der Suche nach großen Unterrichtsräumen auch außerhalb der Schulgelände zu suchen. Wenn Schulen nicht über größere Räume verfügten, ist es nach Auffassung des Kanzleramtschefs auch denkbar, «auf Bürgerhäuser und Kinosäle auszuweichen». Ältere Schüler könnten ins Homeschooling geschickt werden.

Ziel sei es, die Schulen weiter offen zu lassen. Außerdem wolle die Bundesregierung weiterhin am Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen in sieben Tagen pro 100 000 Einwohner als Orientierungsmarke festhalten.

(dpa)

Bela B: Auch in Corona-Krise bestimmt Geld das Handeln

15:31
20.11.2020
Der Musiker Bela B zeigt sich enttäuscht über die Entwicklung vieler Menschen während der Corona-Pandemie. «Am Anfang dachte ich noch, die Menschen würden anfangen, aufeinander Rücksicht zu nehmen», sagte der Drummer der Berliner Punk-Band Die Ärzte der «Süddeutschen Zeitung». «Aber mittlerweile bestimmt doch wieder Geld das Handeln.»

Die Band, zu der noch Gitarrist Farin Urlaub (57) und Bassist Rodrigo Gonzalez (52) gehören, versuche etwa beim Merchandising auf Umweltaspekte und Fairness zu achten, sagte der 57-Jährige. «Dass wir auch Geld damit verdienen, ist klar. Aber die Shirts müssen ja nicht unbedingt von Minderjährigen in Sweatshops genäht werden.»

Mit der Corona-Krise brechen der Musikbranche wegen gestrichener Konzerte gerade zentrale Einnahmequellen weg. «Die heutigen Generationen werden sich wohl damit abfinden müssen, dass mit Tonträgern kaum noch Geld zu machen ist. Eine Band wie die Beatsteaks verkauft ein Vielfaches mehr an Live-Tickets als an Tonträgereinheiten.» Wegen Corona liege die bisher so selbstständige Industrie am Boden. «1,4 Millionen Menschen, die bisher so gut wie nie Unterstützung brauchten, sind jetzt quasi arbeitslos», sagte Bela B. «Und ich meine nicht primär die Musiker, ich meine all die Roadies, Tontechniker, den Schlagzeugstimmer, Partydeejays, Tänzer und so weiter.»

Die Ärzte haben nach den Worten ihres Drummers gut gewirtschaftet. «Bei uns läuft der Plattenverkauf halbwegs.» Bela B: «Aber das Glück haben zum Beispiel die Leute, die mit uns arbeiten, nicht.»

(dpa)

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