Letztes Update:
20201118125645

Wissenschaftler fordern nationale Strategie gegen Corona-Pandemie

12:52
18.11.2020
Da eine Immunisierung der Bevölkerung mehrere Monate dauern wird, raten mehrere medizinische Fachgesellschaften dringend dazu, weiter Kontakte zu reduzieren sowie Abstandsgebote und Hygienemaßnahmen einzuhalten. Eine langfristige, nationale Strategie könnte zu mehr Akzeptanz und Nutzen führen, schreibt die Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi) in einem gemeinsamen Positionspapier mit der Deutschen Gesellschaft für Sozial- und Präventivmedizin (DGSMP), der Deutschen Gesellschaft für Public Health und der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS).

Es sei wichtig, sich auf Bundesebene auf einheitliche Kriterien und Maßnahmen zu einigen und diese in den Regionen konsequent umzusetzen, schreiben die Fachgesellschaften in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Text. Dazu sollten die Testkapazitäten ausgebaut und die Umsetzung der Kontaktnachverfolgung fortlaufend bewertet werden. Wichtig seien außerdem Regeln für den internationalen Reiseverkehr, um das Einschleppen von Infektionen zu vermeiden, der Ausbau einer regionalen und nationalen Datengrundlage, regionale Frühwarnsysteme sowie Ausstiegsszenarien. «Weder der ausschließliche Schutz von Risikogruppen noch das passive Zuwarten auf hinreichende Durchseuchung der Gesamtbevölkerung (Herdenimmunität) stellen praktikable oder ethisch vertretbare Alternativen dar», heißt es weiter.

Die Wissenschaftler heben auch eine notwendige, höhere Akzeptanz der Bevölkerung hervor. «Es geht insgesamt darum, eine Kultur der gegenseitigen Rücksichtnahme zu entwickeln, die zur neuen Normalität wird.» Motivation sei dabei enorm wichtig. «Informationsangebote, welche über Möglichkeiten der Freizeitgestaltung informieren, sind für den Erfolg essenziell.»

(dpa)

Ministerium: Quarantäneverweigerer auch auf Hohenasperg denkbar

12:51
18.11.2020
Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) hat mit seinem Vorschlag, hartnäckige Quarantäneverweigerer auch im Justizvollzugskrankenhaus Hohenasperg zwangsweise unterzubringen, Unmut beim Koaltionspartner CDU ausgelöst. Das Ministerium hatte diese Idee in einer Vorlage für die an diesem Mittwoch tagende Corona-Lenkungsgruppe ins Spiel gebracht - ebenso wie die Unterbringung in Krankenhäusern, Kasernen oder Hotels. Für Geflüchtete, die sich nicht an die Auflage halten, kämen Landeserstaufnahmeeinrichtungen in Frage. Bei seinem Vorhaben stieß Lucha bei dem CDU-geführten Justizministerium jedoch auf Granit. Die «Stuttgarter Nachrichten» und die «Stuttgarter Zeitung» hatten zuvor darüber berichtet.

(dpa/lsw)

Leistungsprämie für den Corona-Einsatz

11:52
18.11.2020
Homeschooling und wechselnde Dienstpläne, Maskenschutz und zahllose Gespräche mit besorgten Eltern, Ausfälle und Vertretungen: Nach der Belastung der vergangenen Wochen sollen die Schulleitungen in Baden-Württemberg eine Belohnung für ihren Einsatz erhalten. Die sogenannte Leistungsprämie in Höhe von einmalig 600 Euro soll den Rektorinnen und Rektoren an öffentlichen Schulen ebenso zukommen wie den kommissarischen Schulleiterinnen und Schulleitern, kündigte das Kultusministerium am Mittwoch in Stuttgart an.

«Sie alle tragen in diesen herausfordernden Zeiten der Corona-Pandemie in den Schulen besondere Verantwortung und müssen zusätzliche Aufgaben bewältigen», lobte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) den Einsatz. 

(dpa)

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