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20201118110105

Feste Tagesstruktur hilft gegen Corona-Hüftgold

09:21
18.11.2020
Die Corona-Pandemie macht nicht nur krank, sondern in vielen Fällen auch dick. «Home-Office, Bewegungsmangel und Frust infolge der Pandemie führen zu Gewichtsproblemen», sagt der Landesgeschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, Peter Grimm. Zu Hause lockten Zwischenmahlzeiten wie Schokoriegel, Chips oder Kuchen und ließen Corona-Röllchen entstehen. Bei Befragungen hätten 50 Prozent der Eltern angegeben, dass ihre Kinder während der erzwungenen Pause von Kita und Schule häufiger gesnackt und sich weniger bewegt hätten. Singles seien für Leckereien zwischendurch ebenfalls besonders anfällig.

Dagegen helfe nur eine Tagesstruktur mit festgelegten Zeiten für Mahlzeiten und Bewegung, betont Grimm. «Unverrückbare Termine sind das beste Mittel, den inneren Schweinehund zu überwinden.»

Als positiven Trend verzeichnet der Experte, dass laut Studien ein Drittel aller Deutschen coronabedingt häufiger kocht und gemeinsam mit anderen isst. «Der Familientisch ist wiederbelebt worden.» Bei den jungen Menschen sei das Interesse am Kochen wenig ausgeprägt. Nur jeder Dritte unter den 18- bis 24-Jährigen schwinge den Kochlöffel mit Begeisterung. Allerdings gebe es in dieser Altersgruppe auch den Wunsch nach Selbstversorgung, worauf der Run auf Backhefe und das extensive Backen von Bananenbroten hinweise.

Auch das Einkaufsverhalten hat sich nach Beobachtung des Honorar-Professors der Uni Hohenheim durch Corona verändert. «Ein Drittel der Verbraucher geht seltener einkaufen und legt mehr Wert auf Haltbares und Tiefkühlkost als zuvor.» Fleisch- und Wurstwaren gehen weniger über die Ladentheke. Das ist ganz im Sinne des Ernährungswissenschaftlers. Er rät: «Eine pflanzlich betonte Kost mit wenig tierischen Anteilen und viel Obst und Gemüse ist wichtiger denn je.» Für Menschen, die nicht viel ins Freie gehen, empfiehlt er Vitamin D für gesunde Knochen und eine gute Immunabwehr.

(dpa/lsw)

Gericht pocht auf Maskenpflicht bei Demo

08:49
18.11.2020
Das Verwaltungsgericht Karlsruhe hat einen Antrag gegen das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen bei Demonstrationen abgelehnt. Angesichts der derzeit bundesweit beschleunigt ansteigenden Zahlen an Corona-Infektionen, Ausbrüchen in Alten- und Pflegeheimen sowie Patienten, die auf Intensivstationen behandelt werden, sei das nicht verhältnismäßig, entschied die 5. Kammer laut Mitteilung vom Mittwoch (Az.: 5 K 4651/20).

Die Auflage, bei Demos grundsätzlich eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, sei ein geringfügiger Eingriff, hieß es. Er vereitle den Zweck der Veranstaltung nicht, sondern ermögliche ihn im Gegenteil angesichts des Infektionsgeschehens und sei damit auch unter Berücksichtigung des besonderen verfassungsrechtlichen Schutzes der Versammlungsfreiheit gerechtfertigt. Gegen den Beschluss von Freitag kann binnen zwei Wochen nach Zustellung Beschwerde zum Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg eingelegt werden.

Die Leiterin zweier Demos zum Thema «Grundgesetz/Grundrechte/Gegen die Maskenpflicht» in der Gemeinde Rauenberg (Rhein-Neckar-Kreis) hatte den Antrag eingestellt. Die erste Veranstaltung war am Wochenende. Die Ablehnung des Antrags gilt laut Gericht aber ebenso für die für Sonntag (22. November) geplante Versammlung, so dass die Teilnehmer sich auch dann an die Auflage halten müssen.

(dpa/lsw)

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