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Umfrage: Corona-Pandemie mehrt den Stress

04:30
18.11.2020
Die Corona-Pandemie zehrt offensichtlich an den Nerven: Vier Fünftel der deutschen Bevölkerung litten nach einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage in den vergangenen Monaten unter Stress, hat das Meinungsforschungsinstitut Yougov im Auftrag des Lebensversicherers Swiss Life ermittelt. Ein knappes Drittel (31 Prozent) der befragten 2158 Bürger sagte, dass sie sich seit Beginn der Epidemie deutlich häufiger gestresst fühlen. Die Versicherung veröffentlichte die Umfrage am Mittwoch.

Gefragt wurde bereits während des Sommers im August, als die Lage im Vergleich zur derzeitigen Situation vergleichsweise entspannt war. Auffällig die Geschlechterdiskrepanz: 84 Prozent der Frauen bezeichneten sich als gestresst, aber nur 76 Prozent der Männer.

Überdurchschnittlich betroffen ist demnach das Personal in Krankenhäusern, Arztpraxen, Pflegeheimen und anderen medizinischen Einrichtungen, gut neun von zehn Befragten (91 Prozent) aus der Gesundheits- und Pflegebranche empfanden Stress.

Hauptstressfaktor ist demnach die Arbeit: Berufstätige Befragten nannten vor allem Zeitdruck (55 Prozent) und große Aufgabenmenge (47 Prozent). Ein knappes Viertel von 23 Prozent nannte aber auch fehlenden Ausgleich wegen coronabedingt gestrichenen Urlaubs oder fehlender Freizeitaktivitäten.

Zugleich haben laut Umfrage 37 Prozent der Gestressten wegen der Epidemie Arztbesuche verschoben. Das deckt sich mit Berichten von Ärzten, die vor allem während des Shutdowns im Frühjahr von leeren Praxen berichteten.

Vergleichswerte zu früheren Umfragen gibt es nicht. Zwar hatte die Swiss Life auch im Vorjahr eine ähnliche Befragung in Auftrag gegeben, aber dabei ging es explizit um Stress am Arbeitsplatz, nicht um Stress im Allgemeinen.

(dpa)

Kapitel

Dienstag, 17. November

Proteste in Slowakei trotz Versammlungsverbots

19:24
17.11.2020
Trotz Versammlungsverbots sind in mehreren Städten der Slowakei am Dienstag Tausende auf die Straßen gegangen, um gegen die Regierung und ihre Corona-Maßnahmen zu protestieren. Allein in der Hauptstadt Bratislava versammelten sich mehrere Tausend Demonstranten an verschiedenen Plätzen. In der dicht gedrängten Menge vor dem Präsidentenpalast trugen nur wenige einen Mund-Nasen-Schutz, wie dies eigentlich auch im Freien vorgeschrieben ist.

Demonstranten schwangen slowakische Fahnen und trugen Transparente mit Aufschriften wie «Stoppt die diktatorische Regierung!». In Sprechchören riefen sie den populistisch-konservativen Ministerpräsidenten Igor Matovic zum Rücktritt auf. Die Regierung hatte ein hartes Vorgehen angekündigt, da wegen des Corona-Notstands alle Kundgebungen illegal seien. Tatsächlich hielten sich die Sicherheitskräfte dann aber weitgehend zurück.

Der sozialdemokratische Ex-Regierungschef Robert Fico forderte unter dem Jubel Hunderter Anhänger einen Machtwechsel - aber nicht durch Straßenproteste, sondern durch vorgezogene Neuwahlen. Regierungspolitiker warfen ihm dennoch vor, sich mit Rechtsextremen zum Protest verbündet zu haben.

(dpa)

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