In der Protestbewegung «Querdenken» sammeln sich nach Einschätzung des Vorsitzenden der Innenministerkonferenz (IMK), Georg Maier (SPD), auch Strömungen, die einen anderen deutschen Staat wollen. Zwar verfolgten nicht alle Anhänger oder Sympathisanten der Bewegung dieses Ziel, sagte Maier der Deutschen Presse-Agentur. «Es sind aber große Teile dabei, die genau das wollen: die freiheitlich-demokratische Grundordnung abschaffen.» Es sei kein Zufall, dass es Rechtsextremisten, Reichsbürger und Verschwörungstheoretiker in den Reihen von «Querdenken» gebe und verwies auf die Demonstration in Leipzig.
«Sich zum Beispiel verbal vom Rechtsextremismus zu distanzieren, reicht eben nicht», sagte Maier, der Innenminister in Thüringen ist und in diesem Jahr den Vorsitz der Innenministerkonferenz inne hat. Auch im Internet lasse «Querdenken» teilweise radikale Äußerungen zu.
Am vergangenen Samstag war in Leipzig eine «Querdenken»-Kundgebung von mehr als 20 000 Gegnern der Corona-Maßnahmen aus dem Ruder gelaufen. Die meisten Teilnehmer trugen keine Schutzmaske und hielten sich auch nicht an die Abstandsregeln. Es kam zudem zu Gewalt unter anderem gegen Polizisten und Journalisten.