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20201109061618
Kapitel

Sonntag, 8. November 2020

Rund 1700 Menschen im Südwesten neu mit dem Coronavirus infiziert

17:41
08.11.2020
In Baden-Württemberg haben sich nach jüngsten Angaben aus dem Landesgesundheitsamt 1705 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert. Damit ist die Zahl der nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckten Personen auf 100 748 gestiegen, wie die Behörde am Sonntag (Stand 16.00 Uhr) mitteilte. Am Samstag gab es 2447 Neuinfektionen. Allerdings sind die Werte an den Wochenenden häufig niedriger wegen einer verzögerten Registrierung bei den Behörden. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen stieg um 9 auf 2119. Als genesen gelten den Angaben zufolge 63 612 Menschen.

Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen bei 139, noch einmal höher als an den Vortagen. Alle 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen über dem Grenzwert von 50.

323 schwer Erkrankte befanden sich zuletzt in intensivmedizinischer Behandlung, 175 von ihnen wurden den Angaben zufolge invasiv - also etwa über einen Schlauch - beatmet.

(dpa/lsw)

Strobl pocht auf Zwangseinweisung von Quarantäneverweigerern

15:00
08.11.2020
Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat seine umstrittene Forderung nach einer Zwangseinweisung von Quarantäneverweigerern verteidigt. Zwar sei die zwangsweise Unterbringung Ultima Ratio in der Sanktionskette, sagte Strobl am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. «Doch es gibt leider bußgeldunempfindliche Personen und das Strafrecht kommt in diesen Fällen zu spät.» Deshalb dürfe man diese Möglichkeit des Infektionsschutzgesetzes nicht ins Leere laufen lassen.

«Wenn sich die Meinung verbreitet, es sei egal, ob man sich an die Quarantäne hält - werden sich immer weniger Menschen daran halten», betonte Strobl weiter. «Das wäre fatal im Kampf gegen die Seuche.» Er glaube nicht an dezentrale Lösungen in den einzelnen Kreisen, sagte der CDU-Bundesvize mit Blick auf Äußerungen von Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne). Wenn jemand wiederholt und vorsätzlich die Gesundheit anderer Menschen gefährde, brauche der Staat eine Handhabe, um die Allgemeinheit zu schützen. «Ansonsten riskieren wir, die generelle Akzeptanz der Maßnahmen zu gefährden.»

Strobl hatte zuvor in einem Brief an Lucha und Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) die Zwangseinweisung von Quarantäneverweigerern gefordert. Das Innenministerium sehe dafür den Bedarf für ein geschlossenen Krankenhaus. Die Ortspolizeibehörden sollten bereits nach dem ersten bekannten Quarantäne-Verstoß sofort das gerichtliche Verfahren zur «zwangsweisen Absonderung in einem geschlossenen Krankenhaus einleiten», hieß es darin.

Strobl erntete für den Vorschlag Bedenken und Kritik - unter anderem vom Vorsitzenden der Innenministerkonferenz (IMK), Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD), und der Opposition im baden-württembergischen Landtag. Gesundheitsminister Lucha sprach von Einzelfällen, für die keine zentrale Einrichtung aufgebaut werden müsse.

(dpa/lsw)

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