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Berufung | Von der Bankerin zur DJane

15:12
06.03.2018
Eines Tages sah Annie O. bei einem Konzert dem Schlagzeuger zu und es packte sie. Schwups kaufte sich die Bankerin ein Schlagzeug, lernte zu spielen, gründete eine Band, gab ihren Job auf und tingelte durch die Clubs.
Freiberuflich hielt sie sich mit PR-Jobs über Wasser, bis sich die Bands dann wieder auflöste.
„Damals ging es wieder von vorne los“, berichtet Annie O. „Ich bekam einen noch lukrativeren Jobs in Berlin angeboten, nahm an und war wieder eine Gefangene.“
Irgendwann gestand sich Annie ein, dass sie nicht mehr für jemanden anderen, sondern nur noch für sich selbst arbeiten will. Dazu gehörte auch der Wechsel der Branche. Heute ist sie DJane. So ist aus Vergnügen eine Arbeit geworden, oder aus Arbeit Vergnügen:
„Die Grenzen zwischen Arbeit und Privatem sind dabei komplett aufgelöst. Ich habe den Luxus, dass ich nicht strategisch denken muss, ich folge einfach nur meinem Bauchgefühl.“

Paul Knecht

Berufung | Von der Bankering zur DJane

15:04
06.03.2018
Wie kommt es, dass eine Investment Bankerin bei Merrill Lynch, die an einer der renommiertesten Unis, der WHU, studierte jetzt im Berliner Club KISS auflegt?

Annie O. berichtet von einer Jugend, in der Leistungsdruck und Ehrgeiz ihr permanenter Begleiter war.
Nach ihrem Studium an der WHU bewarb sie sich um ein Praktikum in London. Dabei war London für sie ein Augenöffner. Die kulturelle Vielfalt der Stadt und die ausufernden Partys taten es der jungen Bankerin an.
Abends ging sie weg, tanzte und tagsüber arbeitete sie 12 Stunen. Nach dem Praktikum wurde sie von Merrill Lynch übernommen.
Ihre Zeit damals beschreibt sie als goldenen Käfig: „Ich hatte ein sechsstelliges Gehalt und in meinem Kopf war ich die Businessfrau. Doch mein Bauch war bei den Konzerten, der Kultur, den Partys. Je länger ich in der Bank arbeitete, desto stärker eingeengt fühlte sich mein Bauch.

Paul Knecht