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Slowakei startet Impfungen mit Sputnik V

09:25
07.06.2021
Als zweites EU-Land nach Ungarn hat die Slowakei mit der Verabreichung des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V begonnen. Als Erster erhielt ein Mann aus der Industriestadt Zilina die Spritze, wie der Sender TA3 am Montag berichtete. „Ich habe wirklich auf Sputnik gewartet“, sagte der Slowake, der in christlicher Pilgertracht erschien. Russland habe eine lange Tradition bei der Impfstoffentwicklung.

Die Slowakei setzt den Vektorimpfstoff trotz fehlender Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA ein. Ex-Regierungschef Igor Matovic hatte 200 000 Dosen des Wirkstoffs aus Russland gekauft. Die Kontroverse über seinen Alleingang trug zu seinem Sturz als Ministerpräsident bei. Der Impfstoff soll zunächst nur für Menschen im Alter zwischen 18 und 60 Jahren verwendet werden. Das Angebot ist freiwillig.

Nach Medienberichten bleibt das Interesse an einem Impftermin mit Sputnik V bisher weit hinter den Erwartungen zurück. Matovic, der derzeit Finanzminister ist, machte dafür eine „niederträchtige Kampagne“ verantwortlich. In der Slowakei werden derzeit hauptsächlich die Impfstoffe von Pfizer-Biontech und Moderna verabreicht. Seit Beginn der Pandemie gab in dem Land mit knapp 5,5 Millionen Einwohnern mehr als 12 000 Corona-Todesfälle.

Jeff Wiltzius

Saarland öffnet Impfung für alle

03:59
07.06.2021
Das Saarland hebt mit Beginn der neuen Woche die bisher geltende Priorisierung bei Corona-Schutzimpfungen auf - entsprechend der durch den Bund angepassten Corona-Impfverordnung. „Somit erhält vom 7. Juni an jeder impfwillige Saarländer ab 16 Jahren die Möglichkeit, sich für einen Impftermin vorzumerken“, teilte das Gesundheitsministerium in Saarbrücken mit.

Das Aufheben der Priorisierung sei aber nicht gleichbedeutend mit einem Impftermin für alle am Folgetag, betonte Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU). „Im Saarland rechnen wir aktuell damit, dass bis Herbst alle, die möchten, durchgeimpft sind.

Bachmann hatte bereits zuvor betont, dass Impfwillige, die der Prio-Gruppe 1 bis 3 angehören, weiterhin grundsätzlich vorrangig bei Terminen bedacht werden. „Mit unserer Vorgehensweise berücksichtigen wir weiterhin die ursprüngliche Vorgabe der Stiko, alle Personen priorisiert zu schützen, die den Schutz möchten und am dringendsten benötigen“, betonte sie.

Ein Ministeriumssprecher ergänzte, das Saarland halte sich natürlich an die jeweils gültige Impfverordnung. „Deswegen öffnen wir am Montag für alle. Aber wenn sich da noch jemand entscheidet, der eigentlich priorisiert gewesen wäre, dann fällt er nicht hinten herunter, sondern wird von uns priorisiert behandelt.“

Dem Robert Koch-Institut zufolge hatten bis einschließlich 4. Juni 47,9 Prozent der Saarländer mindestens die erste Impfung erhalten, das sind demnach etwa 472 000 Menschen.

Von diesem Montag an soll es im Saarland auch möglich sein, sich bei Betriebsärzten auf eine Warteliste setzen zu lassen.

Jeff Wiltzius