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20210601044541

Strengere Regeln sollen Coronatest-Betrug in Deutschland verhindern

14:21
31.05.2021
Als Konsequenz aus dem Verdacht auf Abrechnungsbetrug bei Corona-Teststellen in Deutschland sollen schnell strengere Vorgaben kommen.

Dazu sind Neuregelungen in der Testverordnung vorgesehen, wie das deutsche Gesundheitsministerium am Montag nach Beratungen mit den Ressortchefs der Bundesländer mitteilte. „Wir sprechen da von Tagen und nicht von Wochen“, sagte ein Sprecher. Im Blick steht unter anderem, dass Abrechnungsdaten zusätzlich abgeglichen werden müssen und dafür auch die Finanzämter einbezogen werden könnten. Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn hatte außerdem bereits angekündigt, dass die Vergütung für die Tests gesenkt werden soll.

Konkret geht es darum, dass Anbieter viel mehr Tests abgerechnet haben sollen, als tatsächlich gemacht wurden. Bekannt wurden bisher Verdachtsfälle in den Bundesländern Bayern und Nordrhein-Westfalen, es gibt erste staatsanwaltliche Ermittlungen.

Der Staat übernimmt seit Anfang März für alle Bürger die Kosten für mindestens einen Schnelltest pro Woche durch geschultes Personal auch mit einem Ergebnisnachweis. Deutschlandweit gibt es inzwischen rund 15.000 Teststellen verschiedener Anbieter. Pro Test werden bis zu 18 Euro als Vergütung gezahlt. Spahn hatte signalisiert, dass es künftig wohl unter 10 Euro sein sollen.

Wie es aus Teilnehmerkreisen weiter hieß, wurde zugleich betont, dass es gelungen sei, in Deutschland schnell eine funktionierende Testinfrastruktur mit vielen seriösen Anbietern aufzubauen. Testzentren würden auch schon kontrolliert und seien teils geschlossen worden. Missbrauch sei aber nicht hinnehmbar.

Auch Regierungssprecher Steffen Seibert hob den Aufbau des Testnetzes hervor, das nun Corona-Öffnungen absichere. Wo Betrug geschehe oder es Verdacht gebe, müsse dem nachgegangen werden.

Jeff Wiltzius

Verzögerung bei digitalem Corona-Pass in Österreich

14:01
31.05.2021
Der sogenannte Grüne Pass kann in Österreich nicht wie geplant kommende Woche eingeführt werden. Der Nachweis von Corona-Impfungen, Tests oder Genesung mittels Handy werde sich um mindestens eine Woche verzögern, weil die EU im letzten Moment ihre technischen Anforderungen geändert habe, erklärte das Gesundheitsministerium in Wien am Montag.

Die konservativ-grüne Koalitionsregierung sieht den Grünen Pass als Vorzeigeprojekt zur Wiederbelebung des wirtschaftlich wichtigen Tourismussektors. Derzeit verwenden Geimpfte, Getestete und von Covid-19 Genesene verschiedene Zertifikate für den Zutritt zu Gastronomiebetrieben, Kultureinrichtungen und Sportveranstaltungen. Ursprünglich sollten QR-Codes ab 4. Juni die Überprüfung beim Eintritt erleichtern.

Die liberale Oppositionspartei Neos kritisierte, dass die Regierung jetzt noch an einer teuren nationalen Lösung arbeite, statt auf den EU-weiten Corona-Pass zu warten, der bereits im Juli genutzt werden könnte.

Jeff Wiltzius