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20210512153342

Digitaler Impfnachweis in England ab kommender Woche bereit

12:47
11.05.2021
Vollständig geimpfte Menschen in England sollen ab der kommenden Woche digital ihren Impfstatus nachweisen können. Zum 17. Mai, wenn in England das strikte Reiseverbot endet, soll dafür eine neue Funktion in einer App des nationalen Gesundheitsdienstes NHS zur Verfügung stehen, wie britische Medien am Dienstag berichteten. Menschen ohne Smartphone sollen auch einen entsprechenden Nachweis ihrer Corona-Impfung auf Papier beantragen können.

„Aktuell gibt es noch nicht viele Länder, die Impfnachweise akzeptieren“, hieß es in den Hinweisen der Regierung. Bis auf weiteres müssten sich daher auch Geimpfte meistens Testpflichten und anderen Regeln unterziehen.

Im Laufe des Sommers könnte sich das jedoch ändern: Auch in der EU wird an ähnlichen digitalen Impfnachweisen gearbeitet, um Reisen für Geimpfte zu erleichtern. 

Teddy Jaans

Europarat-Chefin sieht Demokratie durch Pandemie in Gefahr

11:56
11.05.2021
Die Generalsekretärin des Europarats, Marija Pejčinović Burić, hat vor bleibenden Rückschritten im Bereich der Demokratie durch die Corona-Krise gewarnt. Zwar habe es viele der aktuellen Probleme schon vor der Krise gegeben, doch Antworten der Behörden auf die Pandemie hätten die Situation verschlimmert, hieß es in ihrem Jahresbericht vom Dienstag. „Die Gefahr ist, dass unsere demokratische Kultur sich nicht vollständig erholen wird“, schrieb die Europaratsgeneralsekretärin.

Der Bericht untersucht unter anderem Entwicklungen mit Bezug auf die Unabhängigkeit der Justiz, politische Organe, demokratische Partizipation und Meinungsfreiheit in Europa. Pejčinović Burić verzeichnet darin eine Zunahme an teils gewaltsamen Protesten, geringere Wahlbeteiligungen, schrumpfendes Vertrauen in öffentliche Institutionen und mehr Einschränkungen der Meinungsfreiheit. Es gebe insgesamt einen klaren und besorgniserregenden Grad an Rückschritten, was die Demokratie betrifft - ein Bild der Demokratie in Not.

Der Europarat mit Sitz im französischen Straßburg setzt sich für den Schutz der Menschenrechte in seinen 47 Mitgliedstaaten ein. Er ist kein Organ der Europäischen Union.

Sarah Cames

Im März so viele Tote in Tschechien wie seit 1947 nicht mehr

11:55
11.05.2021
In März dieses Jahres sind in Tschechien so viele Menschen gestorben wie in keinem anderen Monat seit 1947. Das teilte ein Sprecher der Statistikbehörde CSU am Dienstag mit. Nach vorläufigen Angaben waren rund 16.000 Todesfälle zu beklagen. Das waren rund 60 Prozent mehr als im Schnitt der Monate März der Jahre 2015 bis 2019. Gemessen an der Bevölkerung war die Region um Usti (Aussig) an der Grenze zu Sachsen am stärksten betroffen.

Im März befand sich Tschechien auf dem Höhepunkt der dritten Corona-Welle. Um dem Einhalt zu gebieten, verbot die Regierung wochenlang Fahrten zwischen den Bezirken. Nach früheren Angaben des Gesundheitsministeriums starben im dem Monat 5779 Menschen, die zuvor positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden waren.

Die Übersterblichkeit sei bei Männern höher ausgefallen als bei Frauen, teilte die Statistikbehörde weiter mit. Am stärksten betroffen sei die Altersgruppe zwischen 60 und 79 Jahren gewesen, gefolgt von den 40- bis 59-Jährigen. Positiv sei die Entwicklung indes bei den sehr alten Menschen gewesen. Sie waren auch in Tschechien vorrangig gegen das Corona-Virus geimpft worden.

Inzwischen hat sich die Lage in Tschechien drastisch gebessert. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist unter die 100er-Marke gesunken. Innerhalb von sieben Tagen steckten sich nach aktuellen Zahlen nur noch 95 Menschen je 100.000 Einwohner an. Der gesamte Einzelhandel ist seit Wochenbeginn unter Hygieneauflagen wieder geöffnet.

Sarah Cames