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WHO: Pandemie mit Folgen für Fettleibigkeit bei Kindern

04:22
11.05.2021
Das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation WHO befürchtet, dass die Corona-Pandemie auch zu mehr Fettleibigkeit unter Kindern führen wird. Das in Kopenhagen ansässige Regionalbüro geht davon aus, dass die Schließung von Schulen und Lockdowns negative Folgen für Ernährung und Bewegung von Kindern haben könnten, etwa durch den fehlenden Zugang zu Schulmahlzeiten und mangelnde körperliche Aktivität. Vorbeugemaßnahmen müssten deshalb während der Pandemie eine Priorität erhalten, forderte das Büro.

„Covid-19 könnte unter Umständen einen der beunruhigendsten Trends in der WHO-Region Europa verstärken - zunehmende Fettleibigkeit bei Kindern“, erklärte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge. Übergewicht und Fettleibigkeit stünden in direkter Verbindung mit lebensbedrohlichen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs. Um den kommenden Generationen eine bessere Zukunft zu ermöglichen, müssten auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Daten basierende Maßnahmen umgesetzt werden, die eine gesündere Ernährung und körperliche Betätigung förderten und dabei helfen könnten, Fettleibigkeit bei Kindern zu verringern.

Wie aus einem am Dienstag veröffentlichten WHO-Bericht hervorging, lebt in manchen Ländern der Region jedes dritte Kind im Alter von sechs bis neun Jahren mit Übergewicht oder Fettleibigkeit. Am größten ist dieses Problem in den Mittelmeerstaaten, wo sich die Situation demnach aber langsam bessert: Unter anderem Griechenland, Italien, Portugal und Spanien zeigten einen abnehmenden Trend. Der Bericht basiert auf den jüngsten verfügbaren Daten aus 36 Ländern aus den Schuljahren 2015/16 und 2016/17. Deutschland war nicht darunter.

Sarah Cames

Französischer Premier optimistisch: "Krise dauerhaft überwinden"

20:06
10.05.2021
Frankreichs Premier Jean Castex hat die Regeln für die geplanten Corona-Lockerungen Mitte Mai präzisiert. In den Außenbereichen der Restaurants und Cafés werde es eine Begrenzung auf 50 Prozent der Kapazität geben, kündigte er in einem Interview mit der Zeitung „Le Parisien“ an, das Montagabend online veröffentlicht wurde. Es seien maximal sechs Personen pro Tisch erlaubt. Im Kino oder bei einer Live-Veranstaltung dürfe nur jeder dritte Platz besetzt werden, pro Saal gelte eine Obergrenze von 800 Menschen.

„Ich sage es in aller Deutlichkeit: Wir sind endlich dabei, diese Gesundheitskrise dauerhaft zu überwinden“, sagte Castex. Die Lockerungen müssten nun schrittweise erfolgen und alle müssten sich weiter an die Spielregeln halten. „Ich möchte klarstellen, dass ich mir diese Regeln nicht aus dem Hut gezogen habe, sie sind das Ergebnis zahlreicher Beratungen und stützen sich auf die Einschätzung des Hohen Rates für Gesundheit“, reagierte Castex auf die Frage nach Kritik an den Lockerungen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte zuletzt die weitreichenden Öffnungen verkündet. So dürfen am 19. Mai die Außenbereiche von Restaurants sowie Kultureinrichtungen und Geschäfte wieder öffnen. Die abendliche Ausgangssperre wird von aktuell 19.00 Uhr auf 21.00 Uhr nach hinten verlegt. Im Juni folgen dann weitere Schritte. In Frankreich verbessert sich die Corona-Lage aktuell deutlich. Landesweit wurden zuletzt 183 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche gezählt - der Wert sinkt seit Wochen kontinuierlich.

Castex sprach außerdem über den geplanten Gesundheitspass, den Macron bereits angekündigt hatte. „Die allgemeine Philosophie ist, diesen Pass für große Veranstaltungen zu nutzen, die mehr als tausend Menschen gleichzeitig zusammenbringen“, sagte er. In Büros, Museen, Schulen oder Kaufhäusern sei er hingegen nicht vorgesehen. Auch für die Zuschauer der Tour de France am Straßenrand sei der Einsatz des Passes nicht geplant. Das wäre unmöglich umzusetzen.

Tom Rüdell