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Verbraucher rechnen noch monatelang mit Corona-Einschränkungen

08:32
17.10.2020
Die große Mehrheit der Verbraucher in Deutschland rechnet nicht mit einem raschen Ende der coronabedingten Einschränkungen. Gut zwei Drittel gingen davon aus, dass die Einschränkungen im Alltag noch mindestens sechs Monate dauerten, berichtete die Unternehmensberatung McKinsey am Samstag gestützt auf eine repräsentative Umfrage unter 1053 Bundesbürgern.

«Die Auswirkungen von Covid-19 auf das Verbraucherverhalten sind weiterhin sehr präsent», betonte der McKinsey-Experte Jesko Perrey. «Es ist weniger ein Krisenmodus als vielmehr eine aktive Anpassung an eine neue Normalität.»

Ein Großteil der Bundesbürger hat der Umfrage zufolge wegen der Corona-Pandemie zurzeit Angst vor Flugreisen, dem Besuch von Großveranstaltungen und der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln. Mehr als jeder zweite wäre demnach sehr oder extrem besorgt, wenn er in den nächsten Wochen in ein Flugzeug steigen müsste. Bei dem Besuch von Großveranstaltungen wären es 48 Prozent der Befragten und bei der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs immerhin noch 43 Prozent.

Dagegen werden der Einkauf von Lebensmitteln und Treffen mit der Familie nach mehr als einem halben Jahr Corona-Krise nur noch von wenigen als wirklich besorgniserregend wahrgenommen. Nicht einmal jeder zehnte Befragte gab an, ernsthaft besorgt wegen der alltäglichen Einkäufe zu sein. Und auch Familientreffen lösten nur bei zehn Prozent der Befragten größere Unruhe aus, wie die Umfrage ergab.

Angesichts der vielen Einschränkungen, die Corona gebracht hat, sehnen sich viele Bundesbürger nach einer Rückkehr zur Normalität. Am meisten vermisst werden der Umfrage zufolge das regelmäßige, unbeschwerte Treffen mit Freunden und die früher häufigeren Besuche in Restaurants und Bars, sowie Events wie Konzerte, Sporteignisse oder Kinobesuche. 

(dpa)

Bund will zusätzliche Helfer zur Corona-Nachverfolgung mobilisieren

08:24
17.10.2020
Angesichts der stark steigenden Zahlen an neuen Corona-Infektionen versucht die Bundesregierung zusätzliche Helfer zu rekrutieren, um die Kommunen bei der Nachverfolgung von Infektionsketten zu unterstützen. «Der Bedarf ist enorm, es wird eine fünfstellige Zahl von Helfern benötigt», sagte Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) der «Rheinischen Post» (Samstag). Neben dem Bundeswehrkontingent von bis zu 15 000 Soldaten schaue man auch, «ob wir weitere Personalreserven in der Bundesregierung und nachgeordneten Behörden mobilisieren können», sagte der CDU-Politiker. Er habe zudem die Hoffnung, zur Kontaktnachverfolgung auch eine größere Zahl von Studierenden zu gewinnen. Die Regierung sei mit der Hochschulrektorenkonferenz im Gespräch, damit die Freiwilligen keine Nachteile im Studium hätten.

Aus Sicht von Braun bewährt sich die Corona-Warn-App vor dem Hintergrund der dynamischen Pandemie-Entwicklung. «Die Warnungen nehmen derzeit drastisch zu, wir sehen einen steilen Anstieg», sagte der Kanzleramtschef. Bis Dienstag hätten bereits 10 860 positiv getestete Nutzer eine Warnung über die App an ihre anonymen Kontakte aussenden können. Die App ist mittlerweile rund 19,6 Millionen Mal heruntergeladen worden. Experten gehen davon aus, dass die Anwendung von rund 16 Millionen Menschen in Deutschland aktiv genutzt wird.

Braun erneuerte seinen im Sommer gemachten Vorschlag, einen Staatsakt für die Corona-Opfer abzuhalten, «wenn die Corona-Pandemie im Wesentlichen besiegt ist». Die im Sommer verbreitete Botschaft, wonach Deutschland gut durch die Krise komme, hätten Angehörige, die einen Menschen an das Virus verloren, als extrem zynisch wahrnehmen müssen. «Ihnen sage ich, dass die Opfer dieser Pandemie unter keinen Umständen vergessen werden», unterstrich Braun.

(dpa)

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