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Klinik-Patientin stirbt an Corona nach Kontakt mit Zimmernachbarin

13:14
02.10.2020
In der Kreisklinik Lörrach ist eine Patientin infolge einer Corona-Ansteckung durch ihre Zimmernachbarin gestorben. «Das ist ein tragischer Fall und ein seltenes Phänomen, das mir zumindest aus Baden-Württemberg nicht bekannt ist», sagte Bernhard Wolf, medizinischer Geschäftsführer, am Freitag in Lörrach. Er gab aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes das Geschlecht nicht bekannt. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet und die beiden Patienten als Frauen identifiziert.

Nach den Worten von Hoch hatte die 70-jährige Zimmernachbarin der später Verstorbenen zwei Tage nach der Entlassung Mitte September Corona-Symptome bemerkt und wurde vom Hausarzt positiv getestet. Von der gesamten Station, auf der sie wegen eines geplanten Eingriffs gelegen hatte, wurde daraufhin ein Abstrich vorgenommen. Bei einer Mitarbeiterin und der schwerkranken 79-Jährigen fiel der Test positiv aus. Letztere habe in vollem Bewusstsein über die Folgen eine Intensivbehandlung abgelehnt und sei am Donnerstag dieser Woche verstorben.

Der Übertragungsweg sei ein Rätsel, sagte Hoch. In der Klinik gibt es wegen der Abstandsregeln nur noch Zweibettzimmer, es herrscht allgemeine Maskenpflicht, bei der Aufnahme wird nach möglichen Kontakten zu Menschen gefragt, die entweder erkrankt sind oder mit Kranken in Berührung gekommen sein könnten.

Für Unsicherheit sorgt laut Hoch aber die Tatsache, dass Menschen das Virus in sich tragen und es an andere übertragen können - ohne Symptome zu zeigen und positiv getestet zu werden. Auch die 70-jährige Patientin habe bei ihrer Aufnahme zu Recht keine Krankheitsmerkale angegeben. Hoch resümierte: «Es ist immer ein Restrisiko vorhanden.»

In der Klinik werde als Konsequenz aus dem Fall erwogen, von Patienten mit geplanten Behandlungen einen negativen Test beim Hausarzt zu fordern. «Da kann man zumindest ein paar Erkrankte rausfinden und somit das Übertragungsrisiko in der Klinik reduzieren», sagte Hoch. Er appellierte an Patienten in Kliniken: «Haltet Abstand.»

(dpa/lsw)

Das Coronavirus läutet in Herrenberg mit

05:09
02.10.2020
Die im Zweiten Weltkrieg beschädigte Guldenglocke der Herrenberger Stiftskirche aus dem Jahr 1602 hat eine Nachfolgerin. Und die neue Vaterunser-Glocke geht mit der Zeit, denn an der Vorderseite der Glockenzier wurde der Corona-Erreger angebracht. Die Guldenglocke sollte nach Auskunft des Herrenberger Glockenmuseums 1942 mit einem Vorschlaghammer zerschlagen werden, was aber nicht gelang.

Damals entstanden wohl viele verborgene Haarrisse, zweimal wurde geschweißt, ein drittes Mal schien sinnlos. Der Klang war dahin. Deshalb beschloss der Verein zur Erhaltung der Stiftskirche im Jahr 2017, eine klanglich passende Glocke als Ersatz gießen zu lassen. Diese sollte vor allem die letzte Funktion der Guldenglocke übernehmen: zum Vaterunser-Gebet während der Gottesdienste zu läuten.

(dpa/lsw)

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