Letztes Update:
20190424131411

Instagram führt Sprachnachrichten ein

21:32
10.12.2018
In den Direct-Nachrichten von Instagram ist ab sofort eine Sprachnachrichten-Funktion freigeschaltet, wie das Unternehmen mitteilte. Um eine Sprachnachricht zu senden, muss man wie man es auch von WhatsApp kennt, nur das Mikrofon-Symbol gedrückt halten, um eine Nachricht aufzunehmen.

Lead-Redaktion

Facebook gab Nutzer-Daten an Netflix, Tinder und Airbnb weiter

09:51
06.12.2018
Ein britischer Parlamentsausschuss hat interne Dokumente von Facebook veröffentlicht, die das Online-Netzwerk stärker unter Druck von Wettbewerbsaufsehern und Datenschützern bringen könnten. Aus den Unterlagen und E-Mails geht zum Beispiel hervor, dass Gründer und Chef Mark Zuckerberg 2013 persönlich die Entscheidung absegnete, den Zugang der Video-App "Vine" zur Freunde-Suche bei Facebook zu kappen. Außerdem darin enthalten sind Gedankenspiele aus dem Jahr 2012, wie Software-Entwickler für Datenzugang mit Geld oder ihren Nutzerdaten bezahlen könnten.

Die Dokumente stammen vom App-Entwickler Six4Three, der in einen Rechtsstreit mit Facebook verwickelt ist. Facebook erklärte bereits nach einem Artikel zu den Dokumenten im "Wall Street Journal" vergangene Woche, die Unterlagen würden von Six4Three in dem
Verfahren irreführend präsentiert und spiegelten nicht die ganze Realität wider. Facebook verkaufe keine Nutzerdaten, bekräftigte das Online-Netzwerk.

Six4Three bot eine App mit dem Namen "Pikinis" an, die automatisch nach öffentlich zugänglichen Fotos von Facebook-Nutzerinnen in Badeanzügen suchte. Das funktionierte nur so lange, wie Facebook Apps Zugang zu Daten von Freunden eines Nutzers gewährte. Diese Schnittstelle - die auch die Voraussetzung für den Datenskandal um Cambridge Analytica war - machte Facebook 2015 dicht. Six4Three wollte sich damit nicht abfinden und zog vor Gericht. Im Verfahren prangerte die Firma auch an, dass es zeitweise Ausnahmen von dieser Regel für Firmen wie den Unterkünften-Vermittler AirBnB oder Netflix gab. Das geht auch aus den Unterlagen hervor.

Die Dokumente sind in dem laufenden US-Verfahren unter Verschluss. Der Digitalausschuss des britischen Parlaments bekam aber zumindest einen Teil davon in die Hände. Der Ausschussvorsitzende Damian Collins erklärte am Mittwoch, man habe keine zufriedenstellenden Antworten von Facebook erhalten und veröffentliche die Papiere deshalb jetzt. Collins versucht schon seit Monaten vergeblich, Zuckerberg für eine Anhörung nach London zu bekommen.

dpa

Facebooks Skandale belasten das Geschäft

09:40
30.11.2018
Mark Zuckerberg ist dieses Jahr mit seinem Neujahrsvorsatz wohl gescheitert: Er hat sich für 2018 vorgenommen, Facebooks Probleme zu  beheben. Das ist ihm nicht gelungen - stattdessen wurde 2018  das Jahr, in dem sich die Teflon-Schicht von Facebook und Mark Zuckerberg schließlich abnutzte.

In der Vergangenheit schien es oft, dass jegliche Probleme am weltgrößten Online-Netzwerk schlicht abperlen, sei es Kritik am Datenschutz oder die Unfähigkeit, die Nutzer vor Hassrede oder Meinungsmanipulation zu schützen. Klar gab es Ärger, aber die Mitglieder wurden immer mehr, das Anzeigen-Geschäft wuchs rasant.

Das Jahr 2017, in dem sich Facebook entschuldigen musste für russische Propaganda-Kampagnen im Zuge der US-Präsidentenwahl, die Donald Trump ins Weiße Haus brachte, wirkte wie eine abgeschlossene Episode. Stattdessen musste sich Facebook-Gründer Zuckerberg sich 2018 noch unzählige Male mehr entschuldigen.

Dann kam Cambridge Analytica

Anfang des Jahres versuchte Facebook, die Initiative zurückgewinnen. Zuckerberg kündigte im Januar überraschend an, dass die Nutzer künftig mehr Beiträge von Freunden im Facebook-Newsfeed zu sehen bekommen - und weniger von Facebook-Seiten, denen man folgt.

So sei das besser für das Wohlbefinden. Der Schritt werde nicht nur den Konsum von Katzenvideos (jedenfalls mit einem Nutzer nicht persönlich bekannten Tieren) senken, sondern wohl auch einen Teil der Medieninhalte etwas aus dem Blickfeld rücken, räumte Facebook ein.

Es wirkte wie ein Befreiungsschlag, um dem Schlamassel mit dem US-Präsidentschaftswahlkampf zu entkommen: Weniger Platz für Politik bedeutet auch weniger Gefahr, dass nächstes Mal wieder gefälschte Propaganda-Accounts ihr Unwesen treiben.

Nach all den Jahren, in denen Facebook alles und jeden - Unternehmen, Medien, Influencer, Videofilmer - auf die Plattform zu locken versuchte, wirkte das wie ein Kurswechsel. Und erst sah es danach aus als wäre der Sturm wieder einmal an Facebook vorbeigezogen - dann kam der Fall Cambridge Analytica ans Licht. Auf den ersten Blick war es nicht einmal der schlimmste Datenschutz-Fehltritt, den sich Facebook in all den Jahren geleistet hatte.

Ein Cambridge-Professor hatte bei Facebook eine Umfrage-App veröffentlicht, mit der Persönlichkeits-Merkmale ermittelt werden konnten. Spielerei auf den ersten Blick, Daten für Forschung – oder mögliche Manipulation - auf den zweiten.

Er hatte dabei Zugriff nicht nur auf die Daten der rund 300.000 Nutzer, die die Umfrage ausfüllten - sondern auch auf einige Grundinformationen ihrer Facebook-Freunde. Damit ging es um Dutzende Millionen. Das war auch erlaubt, so funktionierte die Plattform damals, bis Facebook den Zugang zu den Daten von Freunden 2014 schloss.

Ein Skandal folgt dem anderen

Regelwidrig war für den App-Entwickler hingegen, die Daten an Cambridge Analytica weiterzugeben. Besonders brisant machte den Fall auch, dass die Datenanalysefirma später für Trumps Wahlkampfteam arbeitete.

Entsprechend weitete sich der eigentlich Jahre zurückliegende Fall zu einem Skandal aus. Dass Facebook seit Ende 2015 von dem Datenmissbrauch wusste, aber sich mit der Zusicherung zufriedengab, dass die Informationen gelöscht worden seien, goß noch Öl ins Feuer.

Zuckerberg wurden vor den US-Kongress zitiert und dort insgesamt zehn Stunden lang gegrillt. Der Ton war nicht freundlich. Zuckerberg entschuldigte sich viel auf dem Capitol Hill. Und danach auch vor dem Europaparlament sowie in Blogeinträgen und Medieninterviews.

Wenige Monate später musste er aufgebrachte Gemüter beruhigen, nachdem Hacker sich Zugriff zu Profilen von 30 Millionen Nutzern verschafften. Und sich rechtfertigen, nachdem bekannt wurde, dass Facebook eine PR-Firma engagierte, um die Glaubwürdigkeit von Kritikern zu untergraben. Zuckerberg erklärte, er habe davon erst aus einem Bericht der New York Times erfahren.

Die Probleme belasten das Geschäft

Inzwischen belasten die Probleme auch das Geschäft. In Europa verlor Facebook in zwei Quartalen in Folge jeweils eine Millionen Nutzer und hat hier noch 375 Millionen mindestens einmal im Monat aktive Mitglieder.

Aber auch insgesamt steht Facebook ein Umbruch in seinem Werbegeschäft bevor, der die jahrelang auf Hochtouren laufende Geldmaschine des Online-Netzwerks abbremsen wird. Die Mitglieder teilen ihre Beiträge verstärkt im kleineren Freundeskreis statt im Newsfeed, der bisher das Herzstück der Facebook-Nutzung war.

Das Problem für das Online-Netzwerk: Aktuell kommen die Milliardengewinne fast ausschließlich aus dem Newsfeed, der viel Platz für Anzeigen bietet. Beim Geldverdienen in seinen Chatdiensten WhatsApp und Messenger sowie den neuen Formaten auf der Facebook-Plattform steht die Firma dagegen erst am Anfang.

lm/dpa

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