In Frankreich hält die Wut über Rassismus und Polizeigewalt an. Die Schwester des bei einer Festnahme gestorbenen Adama Traoré ruft zu einer Großdemonstration am kommenden Samstag in Paris auf. "Wenn nötig, werden wir jede Woche auf die Straße gehen", sagt Assa Traoré bei einer Pressekonferenz. "Worte reichen nicht mehr aus." Es brauche endlich Taten nach vier Jahren Kampf für Gerechtigkeit.
Adama Traoré, 24-jähriger Sohn von Einwanderern aus Mali, war 2016 nach einer Festnahme in einer Pariser Vorstadt ums Leben gekommen. Die Todesursache ist umstritten - es gibt zahlreiche Gutachten und Gegengutachten. Ein aktuelles Gutachten der Justiz entlastet die Polizisten. Ein Gutachten im Auftrag von Traorés Familie geht davon aus, dass Traoré erstickt ist - aufgrund äußerer Gewalteinwirkung. Der Fall erinnert an den gewaltsamen Tod des US-Amerikaners George Floyd.